Digitalisierung Gemischte Bilanz nach drei Jahren Datenschutz-Grundverordnung

Bitkom-Präsident Achim Berg kritisiert die unterschiedliche Auslegung der DSGVO durch die Aufsichtsbehörden.
Bitkom-Präsident Achim Berg kritisiert die unterschiedliche Auslegung der DSGVO durch die Aufsichtsbehörden.

Der Digitalverband Bitkom zieht drei Jahre nach Einführung der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ein uneinheitliches Fazit. Viele Unternehmen seien bei Fragen der Umsetzung noch immer unsicher, erklärte Bitkom-Präsident Achim Berg am Mittwoch. Aus Sorge vor teilweise existenzbedrohenden Bußgeldern werde in Unternehmen teilweise auf Innovationen verzichtet oder wichtige Digitalisierungsvorhaben würden verzögert. Die DSGVO war vor rund drei Jahren am 25. Mai 2018 in Kraft getreten.

Prinzipiell sei es die richtige Entscheidung gewesen, Datenschutzregeln europäisch zu vereinheitlichen, erklärte Berg weiter. Die Abstimmung unter 27 EU-Aufsichtsbehörden zu einer einheitlichen Auslegung führe jedoch zu einer schleppenden Umsetzung. In Deutschland allein seien außerdem 18 Aufsichtsbehörden mit einer häufig unterschiedlichen Auslegung der DSGVO mit der Umsetzung betraut. „Diese regionale Kirchturmpolitik im Datenschutz muss beendet, die Datenschutzaufsicht muss neu geordnet werden“, sagte Berg.

Es sei dringend notwendig, dass die EU-Mitgliedstaaten zu einer einheitlichen Auslegung der DSGVO kommen, forderte Berg. Entscheidungen in Spanien oder Frankreich hätten auch Auswirkungen auf mittelständische Unternehmen in Deutschland, diese könnten solche Entwicklungen jedoch weder im Blick behalten noch beeinflussen. Nötig seien deshalb Umsetzungshilfen für Unternehmen.

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