Wirtschaft FRANKFURTER BÖRSEN-INFO: Angst vor einer neuen Euro-Krise

Plötzlich ist sie wieder da: die Angst vor einer erneuten Euro-Krise. Die Ankündigungen der neuen Regierung in Italien und mögliche Neuwahlen in Spanien haben bei den Anlegern für Verunsicherung gesorgt. Das lässt sich vor allem an den Renditen für Staatsanleihen ablesen, noch nicht direkt am Verlauf der Aktienkurse. Die neue Regierung in Rom aus populistischer Fünf-Sterne-Bewegung und rechtsextremer Lega plant unter anderem höhere Sozialausgaben, Steuersenkungen und eine Rücknahme der Rentenreform, was viele Milliarden verschlingen dürfte. Außerdem ist der Euroskeptiker Paolo Savona umstritten, der neuer Wirtschaftsminister werden könnte. Aber auch die positive Entwicklung Spaniens könnte in Gefahr geraten. Ministerpräsident Mariano Rajoy und seine konservative Partei geraten wegen eines Skandals um schwarze Kassen zunehmend unter Druck. „An den Märkten braut sich zunehmend ein giftiger Cocktail zusammen“, warnt die Landesbank Baden-Württemberg. Aber auch ohne politischen Einfluss hat sich die Stimmung merklich eingetrübt. Das liegt an der Euro-Stärke, die dazu geführt hat, dass die wirtschaftliche Entwicklung der Euro-Zone gebremst wurde. Am Mittwoch bekommen Investoren neue Daten zur Inflation und zum Arbeitsmarkt in Deutschland. Am Donnerstag folgen die Verbraucherpreise für die Euro-Zone. Auf dem Terminplan stehen zudem Hauptversammlungen von Fraport, Hapag Lloyd (beide morgen), Wacker Neuson, Software AG und Adler Real Estate (alle Mittwoch). An der Börse in Frankfurt wird am Donnerstag trotz Feiertags gehandelt. Heute bleiben die Aktienmärkte in London und in den USA feiertagsbedingt geschlossen.

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