Wirtschaft Flotte Fotobücher in wenigen Minuten

Die Arbeit bei der Zusammenstellung eines Fotobuchs lässt sich jetzt mit Hilfe intelligenter Software leichter machen.
Die Arbeit bei der Zusammenstellung eines Fotobuchs lässt sich jetzt mit Hilfe intelligenter Software leichter machen.

Selbst im Lockdown sammeln sich bei Ausflügen und Spaziergängen hunderte von Fotos auf dem Smartphone. Grund genug, ein paar schöne Erinnerungen gedruckt und gebunden festzuhalten. Vor allem, wenn es mit dem Zusammenstellen schnell und fast wie von selbst klappt.

Alle wichtigen Fotobuchanbieter stellen separate Programme, Browser-Anwendungen, aber zunehmend auch Smartphone-Apps zur Verfügung, um Fotobücher zusammenzustellen. Die Programme arbeiten dabei mit unterschiedlich aufgebauten Musterseiten. Das ist bereits eine gute Hilfe für gestalterisch Unerfahrene. Mittlerweile nutzen einige Anbieter auch künstliche Intelligenz, um es Kunden möglichst bequem zu machen. Mehr Komfort wird zunehmend verlangt, denn gegenwärtig werden bereits etwa 50 Prozent aller Fotobücher mit Bildern direkt vom Smartphone bestückt. Der Umweg über die Bearbeitung und Sortierung am Rechner erscheint vielen Nutzern als zu umständlich und zeitraubend. Passend dazu stellen Fotobuchanbieter die passenden Apps für Android und iOS zur Verfügung, so dass ein Fotobuch direkt vom Handy aus arrangiert werden kann.

Einer der ersten KI-Anwender war Cewe, einer der bekanntesten Fotobuch-Anbieter auf dem deutschen Markt. Das Programm wurde zusammen mit IBM und deren Watson-KI-Team gebastelt. Wer einen Account bei Cewe MyPhotos hat und seine Bilder in der hauseigenen Cloud speichert, kommt in den Genuss einer automatischen Bildanalyse – bei der aber der Datenschutz garantiert ist. Soll ein Fotobuch zu einem bestimmten Thema oder einem Ort erstellt werden, macht die Cewe-KI Vorschläge zu Umfang, Format und Gestaltung des Fotobandes. Bei mehrfach vorhandenen Motiven sucht das Programm nach dem technisch und optisch bestem Bild. Verwackeltes und Unscharfes wird vorab aussortiert.

Die Macher von Journi (journiapp.com) versprechen in ihrer Werbung, ein Fotobuch in gerade 34 Sekunden zu gestalten. Das mag in einer Minimalversion klappen. Wir haben es aber mit gut 500 Bildern getestet. Und das ging immer noch wirklich flott.

Journi lässt ebenfalls eine künstliche Intelligenz auf die Dateien zugreifen. Nach dem Upload sortiert das Programm die Bilder chronologisch nach den gespeicherten Exif-Informationen. Die KI analysiert aber auch die Bildinhalte und optimiert die Bildausschnitte. Die angepassten Bilder werden dann wiederum in ein Layout gebracht, das möglichst interessant und abwechslungsreich sein soll. Abgebildete Personen sollen dabei auch nicht „verstümmelt“ werden. Der Upload der Bilder hängt natürlich auch vom Tempo der Datenverbindung ab. Wir hatten eine schnelle. Und die Website von Journi hat dem wenig spürbaren Widerstand entgegengesetzt. Das Sortieren der Bilder und die Einpassung in ein angenehmes Seitenlayout hat aber schon ein paar Minuten gedauert. Die kurze Wartezeit hat sich aber gelohnt, denn was die KI-Software arrangiert hat, war bereits recht ansehnlich. Zu empfehlen ist aber, wegen des Rhythmus’ der Bilderfolge vorab einige Favoriten auszuwählen, die auf jeden Fall ganzseitig präsentiert werden. Korrekturen lassen sich nachträglich natürlich auch noch machen.

Die Bücher gibt es mit Soft-und Hardcoverumschlag und in fünf gängigen Formaten. Da bieten andere Dienstleister zwar einiges mehr an Varianten, dafür klappt es bei denen mit dem automatischen Arrangieren aber nicht. Die Fotobücher werden dadurch zwar nicht besser, aber mancher Kunde wird sich besser fühlen, wenn er weiß, dass die Betreiber des Journi-Fotodienstes für jede Bestellung einen Baum pflanzen.

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