Wirtschaft Firmen und Fakten: EnBW-Aufstockung bei MVV: Kartellamt verlängert Prüfung

Das Bundeskartellamt hat die Frist für die weitgehende Prüfung der Anteilsaufstockung des Karlsruher Energieversorgers EnBW beim Mannheimer Wettbewerber MVV Energie AG zum zweiten Mal verlängert. Demnach läuft sie zwei Wochen länger als bisher und endet nunmehr am 15. Dezember. Wie berichtet, will die EnBW ihren Anteil am Mannheimer Konkurrenten aufstocken. Die kleinere MVV wehrt sich dagegen mit der Begründung, die EnBW überschreite damit nicht nur formal die 25-Prozent-Anteilsschwelle, sondern erweitere auch materiell die Einflussmöglichkeiten auf die strategische und operative Geschäftstätigkeit von MVV erheblich. Deutschlands drittgrößter Stromkonzern EnBW hatte, wie berichtet, im März angekündigt, seinen Anteil an der MVV ausbauen zu wollen – von 22,48 auf 28,76 Prozent. Das nahezu vollständig in öffentlicher Hand befindliche Karlsruher Unternehmen betont: „Es handelt sich um eine rein finanzielle Beteiligung.“ Wasserstoff soll schon bald den Diesel als Antriebsmittel auf Schienen Niedersachsens ersetzen. Den Anfang machen 14 Brennstoffzellen-Züge ab 2021 zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude. Entsprechende Verträge über die Lieferung der Züge wurden gestern von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) sowie den Unternehmen Alstom und Linde unterschrieben. Zwei Prototypen sollen im Frühjahr 2018 den Pilotbetrieb aufnehmen. Das Verkehrsministerium in Hannover fördert die Anschaffung der Brennstoffzellen-Züge mit rund 81,3 Millionen Euro. Nach der Serie verheerender Wirbelstürme in den USA und der Karibik erwartet Munich Re nur noch einen kleinen Gewinn in niedriger dreistelliger Millionenhöhe. Das gilt aber auch nur für den Fall, dass die Geschäfte des weltgrößten Rückversicherers bis zum Jahresende normal verlaufen, wie Finanzvorstand Jörg Schneider gestern in München sagte. Die drei Stürme „Harvey“, „Irma“ und „Maria“ und weitere Großschäden bedeuten für das Unternehmen eine Belastung von 3,2 Milliarden Euro. Deswegen verbuchte die Münchner Rück in den ersten neun Monaten einen Verlust von 146 Millionen Euro, 2,2 Milliarden Euro weniger als im Vorjahr. Ursprünglich hatte der Konzern für 2017 einen Gewinn von 2 bis 2,4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

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