Wirtschaft Filtersystem für Fette und Öle

«Germersheim.» Auf dem Weg in die Industrie 4.0 hat die Walther Systemtechnik GmbH im Juli ihr erstes entsprechendes Produkt auf den Markt gebracht: ein diagnosefähiges Filtersystem für Fette und Öle. Die ersten Geräte seien verkauft. Jetzt folge die Präsentation auf der Messe Motek in Stuttgart, so Geschäftsführer Rolf Walther.

„Wir wollen bei der Innovationsführung in der Dosiertechnik dabei sein – weltweit“, formuliert Walther das Ziel. Fünf, sechs Unternehmen seien in diesem spezialisierten Markt weltweit unterwegs, so Walther. „Wir sehen uns unter den ersten Drei.“ Von den 85 Mitarbeitern kümmerten sich fünf um die geplanten neuen Produkte. Dazu sollen mechanische Bauteile mit Elektronik kombiniert werden. So auch das neue Gerät: Ein Filter wurde mit einem elektronischen Bauteil verbunden, dessen Display ständig Auskunft gibt über den Verschmutzungsgrad des Filters. Ferner misst der Apparat Druckstärken, Temperatur und Mengendurchfluss, erklärt Entwicklungschef Frederic Förster den technischen Ablauf. Diese Daten würden an Schnittstellen an die Maschinensteuerung übertragen. So lasse sich früh absehen, wann der Filter voll und bei einer geplanten Inspektion zu ersetzen ist. Ungeplanter Maschinenstillstand, der Kosten verursache, könne auf diese Weise vermieden werden. Zu seinen Kunden zählt Walther alle großen Automobilhersteller und Autozulieferer. Neben dem Hauptmarkt Europa sei Walther Systemtechnik auch in den USA und Mexiko präsent, wo man seit gut einem Jahr neue Vertriebspartner habe, sowie in China. Das Reich der Mitte steuere etwa 10 Prozent des in den vergangenen Jahren jeweils prozentual zweistellig auf nunmehr 13 Millionen Euro gestiegenen Umsatzes bei. Das meiste Geld werde mit den Dosiersystemen für Fette und Öle erwirtschaftet, 10 Prozent vom Umsatz entfielen auf den Vorrichtungsbau, also vormontierte Teile für die Automobilindustrie. Die Exportquote liege bei 40 bis 50 Prozent. Walther sagte den Wandel seines mittelständischen Betriebs, „der viel individuell macht“, zum Industrieunternehmen voraus. Dazu sucht er auch neue Mitarbeiter. Außerdem plant er in Germersheim einen Erweiterungsbau, der rund 1,5 Millionen Euro kosten wird. Den internationalen Handelskrieg spürt Walther nach eigenen Angaben noch nicht. Er glaubt, dass sein Betrieb weiter wachsen wird, wenn auch unter Umständen nicht mehr ganz so schnell – „vorausgesetzt, es passiert politisch nichts Schlimmes“.

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