Unternehmen Ferienflieger Condor kann durchstarten

Der Ferienflieger Condor hat nach eigenen Angaben rund 4200 Mitarbeiter und besitzt 51 Flugzeuge.
Der Ferienflieger Condor hat nach eigenen Angaben rund 4200 Mitarbeiter und besitzt 51 Flugzeuge.

Für Passagiere und Beschäftigte des Ferienfliegers Condor hat die Ungewissheit ein Ende. Die Gesellschaft verlässt das Schutzschirmverfahren saniert, aber noch ohne Investor.

Der Ferienflieger Condor startet zum 1. Dezember in eine eigenständige Zukunft. Die Gläubiger der Fluggesellschaft haben am Donnerstag dem Restrukturierungsplan zugestimmt, wie Unternehmen und Amtsgericht Frankfurt berichteten. Die frühere Tochter des insolventen Reisekonzerns Thomas Cook kann damit ihr Schutzschirmverfahren verlassen, das ist die mildeste Form der Insolvenz nach deutschem Recht.

Wegen der andauernden Corona-Krise wurde allerdings die Suche nach einem neuen Investor aufgeschoben. Seine Position nimmt als Treuhänder bis auf weiteres die SG Luftfahrtgesellschaft ein. Das bisherige Management unter Führung von Ralf Teckentrup bleibt im Amt und soll bei besserer Marktlage einen neuen Investorenprozess starten.

„Der Weg ist jetzt frei, dass der 1. Dezember für Condor ein Neustart als gesundes Unternehmen sein wird“, sagte Teckentrup laut einer Mitteilung. Kunden und Partner könnten sich auch in Zukunft auf den Ferienflieger verlassen.

Belegschaft verkleinert, Firmenzentrale verlegt

Ermöglicht wird der Neustart durch einen langfristigen Kredit der staatlichen KfW-Bank über 550 Millionen Euro. Sachwalter Lucas Flöther scheidet nach getaner Arbeit wieder aus dem Unternehmen aus. Unter seiner Aufsicht wurde die Belegschaft verkleinert, Verträge mit Lieferanten verbessert und die Firmenzentrale zu deutlich niedrigeren Mietkosten vom Frankfurter Flughafen ins nahe Neu-Isenburg verlegt. Die Gewerkschaften stimmten zudem Sanierungstarifverträgen zu.

Zum Neustart hat Condor nach eigenen Angaben rund 4200 Mitarbeiter und 51 Flugzeuge. Wegen der Pandemie ist der Flugverkehr allerdings stark eingeschränkt und der Großteil des Personals befindet sich in Kurzarbeit. Für den Winter hat Teckentrup ein Volumen von 10 bis 15 Prozent des sonst üblichen Niveaus angekündigt. Am 31. Oktober startet wieder ein erster Langstreckenflug nach Kuba.

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