China Exportboom geht weiter

Im September exportierte China 37,5 Prozent Waren mehr nach Deutschland als ein Jahr zuvor.
Im September exportierte China 37,5 Prozent Waren mehr nach Deutschland als ein Jahr zuvor.

China überrascht die Experten: Im September stiegen die Ausfuhren wieder stärker als vorhergesagt. Deutsche Exporteure haben aber wenig Freude mit China, das weniger aus Deutschland importierte.

Der Boom der chinesischen Exporte lässt nicht nach. Im September stiegen die Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft in Dollar berechnet um 28,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der Zoll am Mittwoch in Peking berichtete. Die Steigerung war noch höher als im Vormonat, wo die Erwartungen von Experten mit einem Plus von 25,6 Prozent bereits übertroffen worden waren. Die Importe wuchsen hingegen langsamer als vorhergesagt mit nur noch 17,6 Prozent, nachdem sie im August um 33,1 Prozent zugelegt hatten.

China kaufte allerdings auffallend wenig in Deutschland ein. Seine Importe aus Deutschland gingen im September sogar um 2,4 Prozent zurück. Auf der anderen Seite exportierte China 37,5 Prozent mehr nach Deutschland. Ähnlich stark stiegen die chinesischen Ausfuhren in die EU (30,6 Prozent), während die Importe von dort nur um 1,1 Prozent zulegten. Der starke Zuwachs der chinesischen Exporte muss allerdings auch vor dem Hintergrund der niedrigen Vergleichsbasis im Vorjahr gesehen werden, als die Auswirkungen der Pandemie erst langsam nachließen. Chinas Handelsüberschuss stieg von 58,3 Milliarden Dollar (rund 50,5 Mrd Euro) im August auf 66,76 Milliarden Dollar im September.

Ausfuhren in USA um knapp 31 Prozent höher

Die Ausfuhren in die USA, die seit drei Jahren einen Handelskrieg mit China führen, stiegen im Berichtsmonat um 30,6 Prozent. Die Einfuhren legten um 16,6 Prozent zu. Zur Beilegung des Konflikts fordert Washington eine deutliche Steigerung der chinesischen Importe aus den USA, was Peking auch zugesagt, aber bislang noch nicht erreicht hat.

Die starken Exportzahlen überraschten Experten, die unter Hinweis auf die seit Wochen anhaltende Stromknappheit in China und daraus folgende Produktionsausfälle mit einer geringeren Steigerung, mitunter sogar von einem möglichen leichten Nachlassen der globalen Nachfrage nach Waren „Made in China“ gerechnet hatten.

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