Wirtschaft Euro-Zone: Wachstum doppelt so stark wie in USA

«Brüssel». Die Euro-Zone ist im ersten Quartal mehr als doppelt so schnell gewachsen wie die weltgrößte Volkswirtschaft USA. Das Bruttoinlandsprodukt stieg von Januar bis März erneut um 0,5 Prozent zum Vorquartal.

Damit bestätigte gestern das Statistikamt Eurostat eine frühere Schätzung. Die USA hatten dagegen nur ein Plus von 0,2 Prozent geschafft. „Die Wachstumsparty hält also an“, sagte der Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe, Alexander Krüger. „Alles in allem kommt der Aufschwung mittlerweile gefestigt daher.“ Das wird bei der deutschen Förderbank KfW genauso gesehen. „Für Europa gibt es gute Gründe, optimistisch in die Zukunft zu blicken“, sagte deren Chefvolkswirt Jörg Zeuner. „Die gute Stimmung in den Unternehmen spricht dafür, dass die Dynamik des Aufschwungs anhält.“ Allerdings müsse die Politik jetzt ihre Hausaufgaben erledigen und das Fundament der Euro-Zone festigen. „Mit der Wahl Emmanuel Macrons zum französischen Präsidenten bietet sich eine Chance, die man nicht ungenutzt verstreichen lassen sollte“, sagte Zeuner. Von der besseren Lage in der Euro-Zone profitiert deren größte Volkswirtschaft Deutschland. Das Barometer für die Konjunkturerwartungen von Börsenprofis im kommenden halben Jahr stieg im Mai um 1,1 auf 20,6 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) bei seiner monatlichen Umfrage unter 220 Analysten und Anlegern ermittelte. „Allmählich werden auch die Aussichten für das gesamte Euro-Gebiet besser, womit sich das wirtschaftliche Umfeld für die deutschen Exporte weiter festigt“, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. Am besten ins Jahr gestartet ist Finnland: Hier legte die Wirtschaftsleistung um 1,6 Prozent zu. Von den vier großen Euro-Ländern wuchs Spanien mit 0,8 Prozent am kräftigsten, gefolgt von Deutschland mit 0,6 Prozent, Frankreich mit 0,3 Prozent und Italien mit 0,2 Prozent. Lediglich in Griechenland schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt um 0,1 Prozent.

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