Bahnverkehr Die Pfalz profitiert vom neuen Bahnfahrplan

Mannheim bekommt im neuen Fahrplan zusätzliche Direkt-ICE nach Bremen und München.
Mannheim bekommt im neuen Fahrplan zusätzliche Direkt-ICE nach Bremen und München.

Der Bahnfahrplanwechsel am Sonntag bringt für die Pfalz einige Verbesserungen im Fernverkehr. Dazu zählt ein direkter ICE nach München, der auch in Homburg und Neustadt hält. Die wichtigste Verbesserung im Regionalverkehr wurde dagegen in letzter Minute abgeblasen.

Der neue ICE 563 von Saarbrücken nach München fährt ab Kaiserslautern um 9.11 Uhr und ab Neustadt um 9.37 Uhr. Die bayerische Landeshauptstadt wird planmäßig um 12.57 Uhr erreicht. Der Gegenzug ICE 562 fährt um 15.02 Uhr ab München und hält ebenfalls in Neustadt, Kaiserslautern und Homburg. Vor allem für die beiden seit Aufnahme des ICE-Verkehrs nach Paris vom DB-Fernverkehr recht stiefmütterlich bedienten Halte Neustadt und Homburg bedeutet das neue Zugpaar, das über die zum Fahrplanwechsel in Betrieb gehende Schnellstrecke Wendlingen–Ulm fährt, eine erhebliche Aufwertung.

IC-Linie Karlsruhe-München wird ICE

Mannheim bekommt über den ICE 562/563 hinaus noch weitere neue Direktverbindungen in die bayerische Landeshauptstadt, weil die Züge der bisher in Stuttgart endenden ICE-Linie 47 nach München verlängert werden. Auch diese Züge fahren zwischen Stuttgart und Ulm über die neue Schnellstrecke. Das Gleiche gilt für die zum ICE hochgestufte bisherige Intercity-Linie von Karlsruhe nach München, die zusammen mit dem neuen ICE von und nach Saarbrücken zwischen Stuttgart und München einen Zwei-Stunden-Takt bildet.

Fast stündlich Direkt-ICE nach Bremen

Dank der Auslieferung neuer ICE4-Garnituren bekommt Mannheim mit dem Fahrplanwechsel nahezu stündlich einen direkten Zug über die Schnellstrecke Köln–Rhein/Main nach Münster, Osnabrück und Bremen, der eine Stunde schneller ist als der Intercity (IC) durchs Rheintal. Die bisherigen IC-Züge über Koblenz nach Hamburg werden ersetzt durch Züge der IC-Linie 55, die neue Direktverbindungen von Mannheim nach Bielefeld und Gütersloh schaffen. In puncto Kapazität und Komfort sind die auf diese Linie eingesetzten IC2-Doppelstockgarnituren für Reisen etwa von Mannheim nach Bonn allerdings eher eine Verschlechterung.

Kreuzungsbahnhof Kirchheim nicht fertig

Im Pfälzer Regionalverkehr war als wichtigste Verbesserung die Einführung eines Halbstundentakts zwischen Grünstadt und Frankenthal vorgesehen und schon in den Fahrplanmedien der Deutschen Bahn (DB) veröffentlicht. Der Hauptnutznießer dieser Verbesserung ist der Abschnitt zwischen Freinsheim und Frankenthal (siehe Grafik), auf dem in dem neuen Fahrplankonzept fast doppelt so viele Züge fahren wie bisher.

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In letzter Minute wurde aber die Einführung dieses Konzepts abgeblasen, weil der dafür erforderliche Kreuzungsbahnhof in Kirchheim nicht rechtzeitig fertig geworden ist. Für eine Übergangszeit, deren Dauer noch nicht feststeht, wird der Fahrplan zwar auf das neue Konzept umgestellt, es fehlt aber auf dem Abschnitt zwischen Grünstadt und Frankenthal der vorgesehene Zug von Monsheim nach Frankenthal. Dadurch entfällt auf dem Abschnitt zwischen Grünstadt und Freinsheim etwa die Hälfte der bisherigen Züge. Die Fahrzeiten der Regionalbahn-Linie von Frankenthal nach Ramsen werden um rund 30 Minuten verschoben.

Verbesserungen für Alsenzbahn

Kleine Verbesserungen gibt es für die Alsenzbahn. Am Nachmittag bekommen Rockenhausen und Winnweiler zwei schnellere Verbindungen von Mainz (ab 14.27 Uhr und 16.27 Uhr) mit Umsteigen in Bad Münster. Die Züge der Regionalbahn-Linie von Kaiserslautern nach Bingen werden teilweise etwas früher gelegt und erreichen Bad Kreuznach dank der Kürzung des Aufenthalts in Bad Münster schneller als bisher.

Gleichzeitig mit dem Fahrplanwechsel steigen die Preise im DB-Fernverkehr um durchschnittlich rund 5 Prozent. Im Deutschland-Tarif, der im Regionalverkehr außerhalb der Verkehrsverbünde und damit beispielsweise für Fahrten von Ludwigshafen nach Mainz gilt, werden die Preise gleichzeitig um durchschnittlich rund 4 Prozent erhöht. Der Preis des Rheinland-Pfalz-Tickets steigt um 1 Euro. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) erhöht seine Preise zum Jahreswechsel um rund 8,8 Prozent.

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