Energie Der Stromverbrauch in der Pfalz: Auf dem Land oft am höchsten

Sparmaßnahme Nummer eins: Der Austausch von Leuchtmitteln.
Sparmaßnahme Nummer eins: Der Austausch von Leuchtmitteln.

Auch in der Pfalz ist im vergangenen Jahr kräftig Strom gespart worden. In ländlichen Gebieten mit größeren Wohneinheiten ist dabei oft mehr Energie benötigt worden als in Städten. Woran das liegt – und wie man sparen kann.

Das Bemühen, Energie zu sparen, lässt sich in Zahlen ablesen: So haben die privaten Verbraucher in Deutschland 2022 rund 8,3 Prozent weniger Strom benötigt als noch 2021. Das hat eine Studie der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft CO2online aus Berlin ergeben. Die Vergleichsportale Check24 und Verivox kommen bei der Auswertung ihrer ebenfalls nicht repräsentativen Daten auf 12 und 8 Prozent weniger Stromverbrauch in deutschen Privathaushalten im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021.

Erster Rückgang seit Jahren

Die Preise für Energie, vor allem für Erdgas und Strom, waren im vergangenen Jahr, auch in Folge des von Russland am 24. Februar 2022 begonnenen Ukraine-Krieges, in die Höhe geschnellt.

In den Jahren zuvor war der Stromverbrauch pro Person in Privathaushalten in Deutschland laut CO2online jeweils gestiegen: 2020 um 4,3 Prozent auf 1261 Kilowattstunden (kWh) pro Person und Jahr sowie 2021 um 1,6 Prozent auf 1281 kWh. 2022 lag der Stromverbrauch dann im Bundesdurchschnitt bei 1174 kWh pro Person und Jahr.

Zweibrücken und Donnersbergkreis mit höchstem Verbrauch

In vielen ländlichen Gebieten war der Pro-Kopf-Stromverbrauch höher als in großen Städten. Das zeigen auch die Zahlen für Rheinland-Pfalz und für die Pfalz. In den Kreisen Südwestpfalz und Donnersberg sowie in Zweibrücken war der Pro-Kopf-Verbrauch an Strom nach Angaben von CO2online pfalzweit am höchsten.

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Die auf dem Land im Schnitt größeren Wohneinheiten seien ein wichtiger Grund für den erhöhten Stromverbrauch – auch für den pro Einwohner. Das sagte Alexander Steinfeldt von CO2online der RHEINPFALZ. „Die Wohnsituation ist ein entscheidender Faktor für den Stromverbrauch“, sagte der Sprecher der Berliner Beratungsgesellschaft. „In Einfamilienhäusern wird durchschnittlich mehr Strom verbraucht als in Wohnungen, meist aufgrund zusätzlicher Elektrogeräte – zum Beispiel wegen der Kühltruhe im Keller oder der strombetriebenen Heizungspumpe.“ Dadurch sei in ländlichen Gegenden mit einer hohen Einfamilienhaus-Quote der Stromverbrauch eben meistens höher. Die Daten zum Stromverbrauch basieren nach Angaben von CO2online auf dem aktuellen Stromspiegel für Deutschland, für den die Verbrauchsdaten von 360.000 Haushalten ausgewertet worden seien.

In Rheinland-Pfalz liegt Neustadt in der CO2online-Auswertung auf Platz zwei (1235 kWh pro Person und Jahr) knapp hinter Mainz (1230) und vor Landau (1255). Der Durchschnittsverbrauch im Flächenland Rheinland-Pfalz (1425) insgesamt liegt über dem Bundesdurchschnitt (1320).

Tipps zum Stromsparen

Einen vergleichsweise großen Einfluss auf den Stromverbrauch habe auch, wie modern die Haustechnik in den jeweiligen Gebäuden sei, sagte Steinfeldt von CO2online. „Haushalte, die ihre Beleuchtung bereits auf LED-Lampen umgestellt oder ihre Heizungspumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe ausgetauscht haben, verbrauchen weniger Strom“, sagte der Sprecher. Die Potenziale, Strom zu sparen, „sind in Haushalten mit hohem Stromverbrauch besonders hoch und leicht zu heben“, sagte Steinfeldt.

„Schon mit wenigen Mitteln lassen sich große Sprünge in der Effizienz erreichen.“ Ganz oben stünden dabei eben das Ersetzen von Glühbirnen durch LED-Lampen, der Austausch alter Kühlschränke, Elektroherde und Waschmaschinen gegen neue Geräte. Hocheffizienzpumpen seien klassischen Heizungspumpen vorzuziehen. Weitere Tipps geben die Berliner Berater auf www.stromspiegel.de.

Stecker ziehen statt Stand-by-Betrieb

Sprecher Sven Claus von den Pfalzwerken verweist auf die Spartipps des pfälzischen Energieversorgers, etwa den Verzicht auf Stand-by-Betrieb von Elektrogeräten (Stecker ziehen oder abschaltbare Steckdosenleiste): pfalzwerke.de/energiespartipps.

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