Wirtschaft BMW: Neues Werk in Ungarn

Spatenstich soll Mitte 2019 sein. Gut 1000 BMW-Beschäftigte sollen in Debrecen dann ab etwa 2023 jährlich 150.000 Autos fertigen. Auch Audi und Daimler schätzen Ungarn als Produktionsstandort.

BMW will im ungarischen Debrecen ab Mitte 2019 mit Milliardenaufwand eine neue Autofabrik bauen. „Die Entscheidung für ein neues Werk unterstreicht die weltweite Wachstumsperspektive von BMW“, erklärte Konzernchef Harald Krüger den ersten Neubau einer BMW-Fertigungsstätte in Europa seit Leipzig 2005. Nach jüngeren Werksansiedelungen in China, Mexiko und einem Ausbau des US-Werks Spartanburg zu weltgrößten BMW-Fabrik gelte es nun den Standort Europa zu stärken, um für eine regionale Balance in der Fertigung zu sorgen. Auch niedrige Lohnkosten dürften für Ungarn gesprochen haben. Das Land ist in der Branche beliebt. Premiumkonkurrent Audi betreibt in Györ eine Motorenfabrik. Daimler baut in Kecskemet ein zweites Werk, das 2020 anlaufen soll. Bei BMW in Debrecen, das etwa 200 Kilometer von den Audi- und Daimler-Standorten entfernt nahe der rumänischen Grenze liegt, sollen ab etwa 2023 verschiedene BMW-Modelle von Autos mit Verbrennungsmotor über Hybrid bis zu Elektromodellen vom Band rollen. Der Produktionsmix oder die Modelle stehen offiziell noch nicht fest. Eine Option für den Bau von Kleinwagen der britischen Marke Mini sei Debrecen nicht, sagte ein BMW-Sprecher. Den Mini baut BMW auf der britischen Insel, was mit Blick auf den Brexit für Probleme sorgen könnte. Die Entscheidung für Debrecen sei rein wachstumsgetrieben und nicht politisch bedingt, betont man bei BMW. Zudem verfüge die Region über ausreichend qualifiziertes Personal, das in Deutschland knapp wird. Zudem haben die bestehenden bayerischen Fabriken und das Werk Leipzig jeweils von der Größe her als ideal geltende Dimensionen erreicht.

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