Wirtschaft Batteriehersteller: Chinesen bauen Werk in Thüringen

«München». Mit einem Großauftrag von BMW im Gepäck hat sich der chinesische Batteriehersteller CATL Unternehmenskreisen zufolge zum Bau einer Zellfabrik in Deutschland entschlossen.

Das Werk soll in Thüringen entstehen, wie mit den Planungen vertraute Personen sagten. Der Vertrag solle am 9. Juli bei einem deutsch-chinesischen Regierungstreffen in Berlin unterzeichnet werden. CATL, der Freistaat Thüringen und das Bundeskanzleramt wollten sich dazu gestern nicht äußern. BMW-Chef Harald Krüger hatte zuvor dem „Handelsblatt“ gesagt, dass CATL ein Werk in Europa errichten werde. Der Autobauer habe gerade einen Milliardenauftrag an den chinesischen Batteriehersteller vergeben. Das Blatt berichtete weiter, das Batteriezellwerk solle im Raum Erfurt gebaut werden. Nach Krügers Angaben dürfte es bis zum Produktionsstart schnell gehen: Das für 2021 angekündigte BMW-Modell „iNext“, ein autonom fahrendes Elektroauto, „bekommt Batteriezellen aus diesem Werk“. Ein BMW-Sprecher sagte, der Zeitplan sei ambitioniert, aber die Chinesen hätten den Bayern versprochen, dass dies klappe. Die Konzerne arbeiten bereits in der Volksrepublik zusammen. In China sind alle Autobauer verpflichtet, Batteriezellen von Firmen vor Ort zu beziehen. CATL hat sich mit Hilfe der Regierung zu einem führenden Lieferanten gemausert und zählt neben BMW auch VW und Daimler zu seinen Kunden. Mit der wachsenden Anzahl von Elektroautos in Europa steigt der Bedarf an Batterien beziehungsweise Batteriezellen in den kommenden Jahren voraussichtlich rapide. Der Markt wird seit Langem von koreanischen und japanischen Herstellern wie Samsung SDI, LG Chem oder Panasonic dominiert, die auch viele europäische Autobauer beliefern. Um die wachsende Nachfrage fabriknah bedienen zu können, haben einige asiatische Batterieproduzenten Fabriken in Osteuropa hochgezogen.

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