Chemie BASF investiert in Bau neuer Anlage im Elsass

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat am Montag das BASF-Werk im Elsass besucht.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat am Montag das BASF-Werk im Elsass besucht.

Ausländische Unternehmen wollen nach Angaben des französischen Präsidialamts mehr als 4 Milliarden Euro in Frankreich investieren. So will der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF in den Bau einer neuen Hexamethylendiamin-Produktion (HMD) am Standort Chalampé im Elsass 300 Millionen Euro investieren.

HMD ist ein Vorprodukt für die Herstellung hochwertiger Polyamid-6.6-Kunststoffe und Lackrohstoffe, teilte die BASF mit. Beide Produkte werden beispielsweise in der Automobilindustrie und zur Herstellung von Spezialfasern eingesetzt. Mit der neuen Anlage, die 2024 in Betrieb gehen soll, werde die Produktionskapazität im Elsass auf jährlich 260.000 Tonnen gesteigert. Darüber hinaus will die BASF nach eigenen Angaben auch ihre Polyamid-6.6-Produktion im badischen Freiburg ab diesem Jahr erweitern.

Die geplanten Investitionen dienten dem weiteren Ausbau des Polyamid- 6.6-Geschäfts, das die BASF im Jahr 2020 vom belgischen Chemiekonzern Solvay gekauft hat. Mit der neuen Anlage in Chalampé und dem Ausbau der Polymerisation in Freiburg reagiere die BASF auf die wachsende Nachfrage am Markt und wolle so die Versorgung ihrer Kunden sicherstellen.

Die zusammen angekündigten 21 Investitionsvorhaben in Frankreich sollen „mehr als 10.000 Arbeitsplätze“ schaffen, teilte der Elysée-Palast mit. Einer der größten Investoren ist nach Regierungsangaben in Paris die BASF.

Pläne bei Wirtschaftsgipfel präsentiert

Die Ankündigungen sind Teil des jährlichen Wirtschaftsgipfels „Choose France“, der wegen der Corona-Pandemie erneut virtuell stattfand. Macron hatte das Format zu seinem Amtsantritt 2018 ins Leben gerufen. Der Elysée-Palast betonte, dass in den vergangenen vier Jahren von 57 angekündigten Projekten 55 mit einem Gesamtvolumen von 8 Milliarden Euro verwirklicht worden seien. Dadurch seien 13.300 neue Arbeitsplätze entstanden. Die öffentlichen Zuschüsse liegen meist zwischen 5 und 10 Prozent der Investitionssumme.

Die Projekte ziehen sich häufig über mehrere Jahre. Größte Investoren sind diesmal der US-Werkstoffhersteller Eastman mit 850 Millionen Euro für eine Kunststoffrecyclinganlage sowie der schwedische Möbelriese Ikea mit 650 Millionen Euro. US-Pharmariese Pfizer will mehr als 520 Millionen Euro in ein Zulieferprojekt mit dem Dienstleister Novasep für die Herstellung eines Covid-19-Medikaments sowie in Forschungsprojekte investieren.

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