BASF BASF: Hohe Gaspreise sind weiter ein Problem

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Dem Chemiekonzern BASF machen die steigenden Gaspreise zunehmend zu schaffen.

„Wir müssen wirtschaftliche Entscheidungen treffen, ob wir bestimmte Anlagen bei diesen Preisen laufen lassen können oder nicht“, sagt BASF-Finanzchef Hans-Ulrich Engel. So habe die Ammoniakproduktion an den Standorten Antwerpen und Ludwigshafen an zwei der drei Anlagen seit März „über weite Teile des Jahres gestanden“. Ammoniak wird etwa zur Düngerherstellung gebraucht.

Das benötigte Ammoniak habe BASF zum Teil auf dem Weltmarkt billiger zugekauft, als es das Unternehmen hätte selbst produzieren können. Die BASF habe in den ersten drei Quartalen des Jahres die Preise im Schnitt um 13 Prozent erhöht. „Das ist eine gewaltige Größenordnung, aber deckt nicht die gesamte Kostensteigerung insbesondere von Rohstoffen und Energie ab.“ Zuletzt seien im europäischen Handel Gaspreise von etwa 140 Euro pro Megawattstunde aufgerufen worden. „Früher zahlte man in Nordwesteuropa etwa 20 bis 25 Euro. Wir erleben aktuell keinen Gasmangel, sondern eine Gaspreiskrise.“ Der Preis schwanke extrem.

Wegen der gestiegenen Kosten fahre die BASF ihren Gasbedarf stark zurück – in den vergangenen drei Monaten sei der Verbrauch um etwa 30 Prozent zurückgegangen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, sagte Engel. „Wir können etwa zur Stromproduktion zum Teil Erdgas durch Heizöl ersetzen.“

Auftragseingang schwächelt

Allein bei den Energiekosten habe es in den ersten neun Monaten des Jahres eine Steigerung von mehr als zwei Milliarden Euro zum Vorjahreszeitraum gegeben, sagte Engel. Zum Großteil habe BASF die Kosten wegen starker Nachfrage weitergeben können. Seit Mitte Juli sei die Nachfrage aber schwächer geworden, vor allem in Europa, aber auch in Asien und in geringerem Umfang in Nordamerika. Der Trend habe sich im Oktober und November fortgesetzt, und aus den Auftragseingängen könne er keine Belebung erkennen, sagt Engel.

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