Krieg in der Ukraine BASF-Beteiligung Wintershall Dea schreibt Nord Stream 2 ab

Gasförderanlagen von Wintershall in West-Sibirien.
Gasförderanlagen von Wintershall in West-Sibirien.

Das Gas- und Ölunternehmen Wintershall Dea, an dem die BASF 67 Prozent der Anteile hält, wird in Russland keine zusätzlichen Projekte zur Förderung von Gas und Öl mehr vorantreiben. Die Finanzierung von Nord Stream 2 werde in Höhe von rund 1 Milliarde Euro abgeschrieben.

Das teilte Wintershall Dea am Mittwoch mit. Die übrigen 33 Prozent der Anteil hält Letter One, eine Beteiligungsgesellschaft des russischen Oligarchen Michail Fridman. Der Vorstandsvorsitzende von Wintershall Dea, Mario Mehren, hatte bereits am Dienstag betont, dass durch den Angriffskrieg des russischen Präsidenten gegen die Ukraine das Fundament der Zusammenarbeit in den Grundfesten auf das Schwerste erschüttert worden sei. Der brutale Überfall verursache unfassbares Leid und sei ein Wendepunkt.

Als Konsequenz habe Wintershall Dea am Donnerstag beschlossen, keine zusätzlichen Projekte zur Gas- und Ölförderung in Russland mehr zu verfolgen und alle Planungen für neue Projekte zu stoppen. Zahlungen nach Russland werden mit sofortiger Wirkung eingestellt. Die Finanzierung an Nord Stream 2 wird abgeschrieben. Wintershall Dea ist einer von fünf Darlehensgebern für das Pipelineprojekt. Eine Beteiligung an der Nord Stream 2 AG besteht nicht. Wintershall Dea hat dem Projektunternehmen ein Darlehen von 730 Millionen Euro gegeben.

In den bestehenden Erdgas-Förderprojekten in Russland, Juschno-Russkoje und Achimov in Sibirien, bleibt Wintershall Dea demnach weiter vertreten.

Das Unternehmen mit deutschen Wurzeln und Sitz in Kassel und Hamburg sucht und fördert in 13 Ländern weltweit Gas und Öl. Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding GmbH und der DEA Deutsche Erdoel AG hervorgegangen und beschäftigt heute rund 2500 Mitarbeitende .

Lesen Sie auch: Shell stellt Gemeinschaftsunternehmen mit Gazprom zum Verkauf

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x