Frankfurter Börsen-Info Anleger hoffen auf die US-Verbraucher

Der Deutsche Aktienindex (Dax) notiert wieder über 14.000 Punkten, zum ersten Mal seit fünf Monaten. Der Sprung über diese Marke gelang am Donnerstag, als bekannt wurde, dass die Inflationsrate in den USA unter acht Prozent gesunken ist.
Auch diese Woche richten sich die Augen vieler Börsianer wieder auf die Vereinigten Staaten, weil dort am Mittwoch die Einzelhandelsumsätze für den Monat Oktober veröffentlicht werden. Einen Tag vorher präsentieren die Handelsriesen Walmart und Home Depot ihre Quartalsberichte. Wenn die Zahlen zeigen, dass die US-Verbraucher weiter in Kauflaune sind, dürfte die Furcht vor einer Rezession in der weltgrößten Volkswirtschaft abnehmen.
Rezession wohl nicht zu vermeiden
Wie Finanzanalysten die Aussichten für die deutsche Wirtschaft beurteilen, wird am Dienstag der ZEW-Index zeigen. Das Konjunkturbarometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung sinkt seit Monaten, die von der Bundesregierung vorgestellten Energiepreisbremsen könnten die Stimmung nun aber etwas aufhellen.
Commerzbank-Analyst Andreas Hürkamp bezweifelt, dass die gute Stimmung an den Börsen von Dauer sein wird. Er geht davon aus, „dass die Aktienmärkte bis zum Frühjahr 2023 weiterhin große Kursschwankungen mit regelmäßigen Rückschlägen erleben werden“. Ähnlich sieht es Frank Klumpp von der Landesbank LBBW: „Im Euroraum ist eine Rezession wohl nicht zu vermeiden.“ Die hessisch-thüringische Landesbank Helaba dagegen ist optimistisch, dass es sich bei den jüngsten Kurssteigerungen „um den Auftakt zu einer nachhaltigen Erholung der Notierungen handelt“.