Unternehmen Überraschende Top-Personalie bei der BASF

Ab 1. März im BASF-Vorstand: Stephan Kothrade.
Ab 1. März im BASF-Vorstand: Stephan Kothrade.

Saori Dubourg (51) verlässt zum Monatsende überraschend den Vorstand des Ludwigshafener Chemiekonzerns BASF und das Unternehmen. Ihr Nachfolger in dem sechsköpfigen Gremium wird Stephan Kothrade.

Mit Wirkung zum 1. März hat der BASF-Aufsichtsrat Kothrade in sein neues Amt berufen. Der 1967 in Landshut geborene Kothrade leitet seit 2022 den Unternehmensbereich Intermediates (unter anderem Säuren). Er ist seit 1995 bei der BASF. Kothrade hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München in organischer Chemie promoviert.

Lange fürs China-Geschäft zuständig

Er war ab 2012 in leitenden Funktionen in Nanjing und Shanghai für das immer stärker forcierte Asien-Pazifik- und China-Geschäft des 111.000 Mitarbeiter zählenden Weltkonzerns zuständig. Zuvor war Kothrade im Europa-Geschäft tätig, im belgischen Antwerpen, in der ungarischen Hauptstadt Budapest und zuvor am Stammsitz Ludwigshafen. „Stephan Kothrade hat sich in verschiedenen Führungspositionen im In- und Ausland bewährt“, ließ der BASF-Aufsichtsratsvorsitzende Kurt Bock zu der Top-Personalie wissen. Kothrade habe „erfolgreich an unseren Verbundstandorten in Europa und Asien gearbeitet“; er werde den „Vorstand hervorragend ergänzen“.

Vertrag vorzeitig aufgelöst

Kothrades Vorgängerin Dubourg war 2017 in den BASF-Vorstand berufen worden. Sie verlasse das Unternehmen zum 28. Februar „im besten Einvernehmen“, betonte Bock – eine weit verbreitete Formel bei Trennungen in der Geschäftswelt. Gründe für die Auflösung des bis 2025 laufenden Vertrages nannte der Konzern nicht. Die Betriebswirtin verantwortete neben mehreren Fachbereichen die BASF-Region Europa.

Einst als Brudermüller-Erbin gehandelt

Dubourg gilt als großes Management-Talent und wurde als mögliche Nachfolgerin für den nach der Hauptversammlung im Frühjahr 2024 ausscheidenden Konzernchef Martin Brudermüller gehandelt.

Die in Augsburg geborene Deutsch-Japanerin wurde immer wieder als Kritikerin des von Brudermüller stark forcierten China-Engagements der BASF bezeichnet. Ihr Nachfolger war lange für das China-Geschäft der BASF mit verantwortlich. Der Wechsel stärkt den Fokus des Chemieriesen auf die Geschäfte Volksrepublik.

Noch bis 28. Februar im BASF-Vorstand: Saori Dubourg.
Noch bis 28. Februar im BASF-Vorstand: Saori Dubourg.
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