Wirtschaft Zellertalbahn: Peinlich für Wissing

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Wie schon 2018 ist die Zellertalbahn auch in der Ausflugssaison 2019 nicht befahrbar. Das ist eine Blamage für das Mainzer Wirtschaftsministerium.

Vor fast genau drei Jahren wurde die Modernisierung der nordpfälzischen Zellertalbahn und der südwestpfälzischen Wieslauterbahn in den Koalitionsvertrag der rheinland-pfälzische Ampelkoalition aufgenommen. Die Verhandlungen zum Thema Verkehr führte für die FDP damals der frühere Staatssekretär Günter Eymael, der stets besonders sensibilisiert für den Wert touristisch relevanter Bahnverkehre war. Die Grünen wiederholten damals nicht ihren früheren Fehler, sich vorrangig für Projekte mit geringen Erfolgschancen zu engagieren. Diese Einigung wirkte damals wie ein Sieg der Vernunft und eine Konzentration aufs Machbare. Anders als bei der ebenfalls im Koalitionsvertrag vereinbarten Verlängerung der S-Bahn Rhein-Neckar nach Zweibrücken, bei der es inzwischen entscheidend voranging, ist beim Thema Zellertalbahn die Bilanz drei Jahre nach Abschluss der Koalitionsvereinbarungen blamabel. Schon im vergangenen Jahr blieb die überfällige Bewilligung der Mittel für die Sanierung der Gleisanlagen aus. Zum Rheinland-Pfalz-Tag in Worms, bei dem die Zellertalbahn als kürzeste Verbindung nach Kaiserslautern gute Dienste hätte leisten können, stand die Strecke nicht zur Verfügung. Schließlich fiel der Ausflugsverkehr in der kompletten Saison 2018 aus. Das war schon peinlich genug. Dass die Bewilligung der Mittel nun immer noch aussteht und die Zellertalbahn auch in der Saison 2019 nicht betriebsbereit ist, macht den Fall zu einer Riesenblamage für das Mainzer Wirtschaftsministerium und Minister Volker Wissing (FDP).

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