Wirtschaft Rumoren bei SAP

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Zwei Vorstände haben hingeworfen, jetzt steigt ein rigoroser Finanzinvestor beim Walldorfer Software-Konzern SAP ein. Die Belegschaft ist verunsichert.

Seit etlichen Wochen rumort es beim erfolgsverwöhnten Walldorfer Software-Konzern SAP: Die Vorstandsmitglieder Bernd Leukert und Robert Enslin kündigten Knall auf Fall, wohl auch wegen des Restrukturierungsprogramms. Es führt dazu, dass Tausende Mitarbeiter per Vorruhestandsregelung, Altersteilzeit oder mit großzügigen Abfindungen den Hut nehmen. Auch in der Region Rhein-Neckar, wo SAP rund 15.000 Menschen beschäftigt, darunter Hunderte aus der Pfalz, kommen die Job-Umschichtungen und das Hinauskomplimentieren von älteren, erfahrenen Beschäftigten nicht so gut an, wie es die SAP-Führung in ihrem scheinbar grenzenlosen Optimismus gerne glauben machen will. Zwar hat der Konzern mit einem starken Quartal geglänzt – was den Aktienkurs antreibt. Auch der Einstieg des New Yorker Investors Elliott – Profit first! – mag gierige externe Aktionäre entzücken. Aber moralfreies Absahnen ist nun einmal nicht das A und O bei einem Konzern, dessen Gründer, allen voran Dietmar Hopp, Wert auf eine anständige, gesittete Unternehmenskultur legten. Das dürfte vor allem jenen Belegschaftsaktionären klar sein, die zwar auch von Kurs und Dividende profitieren, aber intern kein Hauen und Stechen nach US-Methoden erleiden wollen.

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