Wirtschaft Ohne Promillesorgen mit dem Zug zum Glühwein

Der Adventsmarkt in Deidesheim gilt als besonders stimmungsvoll.
Der Adventsmarkt in Deidesheim gilt als besonders stimmungsvoll. Foto: Knoll/ Stadt Deidesheim/frei

Wer einen Weihnachtsmarkt besucht und dort Glühwein trinken will, hat besonders gute Gründe, nicht mit dem Auto zu fahren. Einer der beliebtesten Adventsmärkte der Pfalz, der sich sehr gut mit der Bahn erreichen lässt, ist der in Deidesheim. Für ihn wird in diesem Jahr durch zusätzliche Abendverbindungen das Zugangebot verbessert.

Viele Pfälzer Weihnachtsmärkte lassen sich gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Im Gebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) empfiehlt sich für die Fahrt in den meisten Fällen die VRN-Tageskarte, wenn man nicht ein im kompletten VRN-Bereich gültiges Jahresticket wie beispielsweise eine Karte ab 60, ein Job-Ticket oder ein Rhein-Neckar-Ticket hat. Der Autoclub ADAC warnt immer wieder vor der Kombination von Autofahren und Glühwein, die als besonders heikel gilt. „Wer auf dem Weihnachtsmarkt Glühwein trinken möchte, sollte auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen“, betonte ein ADAC-Sprecher.

Neustadt gut zu erreichen

Weihnachtsmärkte in stimmungsvollem Ambiente, die sich besonders gut mit dem Zug erreichen lassen, gibt es in der Pfalz beispielsweise in Neustadt und Deidesheim. Der Fußweg vom Bahnhof ist in beiden Fällen kurz. Neustadt wird von der S-Bahn aus Kaiserslautern und Ludwigshafen im Halbstundentakt bedient. Aus Landau fahren sogar drei Züge pro Stunde nach Neustadt. Von Ludwigshafen, Kaiserslautern und Landstuhl kann man Neustadt nicht nur mit der S-Bahn, sondern deutlich flotter (allerdings nicht in so dichtem Takt) auch mit dem Regional-Express (RE) erreichen. Deidesheim liegt an der auch am Wochenende im Halbstundentakt bedienten Regionalbahn-Linie von Neustadt nach Bad Dürkheim. Wenn man mit der S-Bahn aus Richtung Ludwigshafen kommt, kann man außer am Neustadter Hauptbahnhof manchmal vorteilhafter auch in Neustadt-Böbig umsteigen.

Halbstündlich nach Deidesheim

In diesem Jahr werden an sämtlichen Adventswochenenden zusätzliche Spätverbindungen auf der Bahnstrecke von Neustadt über Deidesheim, Bad Dürkheim und Freinsheim nach Grünstadt angeboten. Bis 21.40 Uhr fahren die Züge auf dem Abschnitt zwischen Neustadt und Freinsheim halbstündlich. Am Freitagabend gibt es in diesem Jahr eine zusätzliche Zugverbindung von Deidesheim nach Grünstadt um 23.15 Uhr. Nach Neustadt verkehrt noch ein zusätzlicher Zug ab Deidesheim um 23.43 Uhr. Beide Züge verkehren regulär auch am Samstagabend.

Schöne Fahrt über die Odenwaldbahn

Wer den Besuch eines Weihnachtsmarkts mit einer Fahrt über eine landschaftlich besonders reizvolle Strecken verbinden will und dafür auch eine längere Fahrzeit nicht scheut, findet zwei interessante Ziele im hessischen Odenwaldkreis, nämlich Erbach mit seinem Schloss und Michelstadt mit seiner Altstadt um das historische Rathaus. Die Fahrt führt durch das Neckartal und über den landschaftlich besonders schönen Südabschnitt der Odenwaldbahn mit beeindruckenden Viadukten. Die Odenwaldbahn, an der Michelstadt und Erbach liegen, zweigt in Eberbach ab, das halbstündlich ohne Umsteigen mit den Rhein-Neckar-S-Bahn-Linie S 1 und S 2 von Kaiserslautern, Neustadt und Ludwigshafen zu erreichen ist. Beachten sollte man aber, dass die Züge auf der Strecke zwischen Eberbach und Erbach – anders als in der Pfalz gewohnt – nur im Zwei-Stunden-Takt fahren.

Verspätung durch Zusatzhalte

Die S 1 bekommt derzeit allerdings Verspätung durch die wegen der Ludwigshafener Hochstraßenkrise eingerichteten Zusatzhalte in den Ludwigshafener Vorortbahnhöfen Rheingönheim und Mundenheim. Normalerweise reicht die planmäßige Umsteigezeit von rund zehn Minuten in Eberbach zu den Odenwaldbahn-Zügen trotz dieser Verspätung aus, aber das Risiko, diesen Anschluss zu verpassen, ist etwas gewachsen. Wer mit größerer Sicherheit vermeiden will, den Anschluss in Eberbach zu verpassen, kann schon rund eine halbe Stunde früher mit der S 2 in der Pfalz abfahren, beispielsweise in Neustadt um 8.30 Uhr statt um 9.05 Uhr. Anders als früher, fahren die Züge zwischen Kaiserslautern und Eberbach nun auch am Wochenende durchgehend halbstündlich. Entfallen ist auch die Einschränkung, dass das Maxx-Ticket für Schüler und Auszubildende im hessischen Odenwaldkreis nur an schulfreien Tagen gilt. Der Odenwaldkreis gehört eigentlich nicht zum VRN-Gebiet. Dank einer Sonderregelung gelten in dem Landkreis aber alle VRN-weit gültigen Tickets. Wer eine Tageskarte für sieben Zonen kauft, kann dorthin genauso fahren wie die Besitzer von Rhein-Neckar-Ticket, Karte ab 60, Job-Ticket und nun auch Maxx-Ticket.

Michelstadt (Foto) und Erbach sind gut mit der Odenwaldbahn zu erreichen.
Michelstadt (Foto) und Erbach sind gut mit der Odenwaldbahn zu erreichen. Foto: Tourist-Info/frei
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