Wirtschaft Kommentar: Wichtiger Teilerfolg

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Thomas Gebhart

Das gemeinsame Engagement von Pfälzer Abgeordneten bei der Bahn-Elektrifizierung hat sich bewährt. Das Ziel ist aber noch weit entfernt.

Mit ihrem gemeinsamen Engagement für die Elektrifizierung der Bahnstrecke von Neustadt über Landau nach Wörth haben die Südpfälzer Bundestagsabgeordneten von CDU, SPD, FDP und Grünen einen wichtigen Erfolg erzielt. Es ist anerkennenswert, dass das Projekt bei der Beratung des Bundeshaushalts ähnlich vorrangig berücksichtigt wurde wie zwei Projekte in Sachsen und Brandenburg, die wohl im Vorfeld der dortigen Landtagswahlen einen dicken politischen Bonus hatten. Dennoch sollte sich niemand Illusionen darüber machen, welch weiter Weg noch zurückzulegen ist, bis zwischen Neustadt und Wörth eine elektrische Oberleitung hängt. Entscheidend für weitere Fortschritte wird sein, welche Haushaltsmittel künftig für die Elektrifizierung von Regionalstrecken zur Verfügung stehen. Diesen Etattitel im Bundeshaushalt aufzustocken, muss nun ein vorrangiges Ziel sein. In Rheinland-Pfalz ist Pragmatismus nun vor allem dabei gefragt, die verbesserte langfristige Elektrifizierungsperspektive in Einklang mit der Neuausschreibung des Betriebs im Südpfalz- und Westpfalznetz zu bringen. Keine gute Idee wäre es, die Ausschreibung zu verschieben. Dafür ist die (Leitungs-)Elektrifizierung zwischen Neustadt und Wörth immer noch viel zu weit weg. Es muss vielmehr darum gehen, beim derzeit wahrscheinlichen Einsatz von Akku-Hybridfahrzeugen mit zunächst punktuellen Teilelektrifizierungen eine aufwärtskompatible Lösung zu finden. Auch beim Problem des eingleisigen Engpasses zwischen Winden und Wörth sind Zwischenlösungen möglich und sinnvoll, solange für die wünschenswerte große Lösung (den durchgehenden zweigleisigen Ausbau) keine baldige Finanzierungsperspektive in Sicht ist.

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