Wirtschaft Kommentar: Vlexx blamiert sich

Betroffen von den Zugausfällen ist auch die Strecke von Kirchheimbolanden (Foto) nach Alzey.
Betroffen von den Zugausfällen ist auch die Strecke von Kirchheimbolanden (Foto) nach Alzey. Foto: Thomas Stepan

Unter Personalmangel leiden Bahnunternehmen derzeit bundesweit. Bei der Deutschen Bahn ist die Lage aber besser als bei ihren Konkurrenten.

Das Bahnunternehmen Vlexx legte Ende 2014 in Rheinland-Pfalz einen desaströsen Start hin. Nach einiger Zeit hatte sich die Lage aber einigermaßen eingespielt. Wenn es heute Probleme gibt, liegt der Grund dafür oft nicht im Verantwortungsbereich von Vlexx, sondern an Faktoren wie der Überlastung stark frequentierter Streckenabschnitte etwa zwischen Frankfurt und Mainz. Jetzt sorgt Vlexx allerdings wieder für hausgemachte Negativ-Schlagzeilen. Monatelang werden Züge wegen Personalmangels ausfallen. Dies liegt wohl nicht zuletzt daran, dass bei den neuen Linien, deren Betrieb Vlexx im Saarland von der DB übernimmt, deutlich weniger Lokführer von der DB zu Vlexx gewechselt sind als der neue Betreiber offenbar erwartet hatte. Auch bei der DB gibt es Personalmangel, allerdings bei weitem nicht in dem Ausmaß wie bei Vlexx oder dem Transdev-Unternehmen Transregio, das zwischen Mainz und Köln den Fahrplan ausgedünnt hat. Dies deutet darauf hin, dass DB Regio in Rheinland-Pfalz trotz aller internen Kritik, die es auch dort gibt, ein alles in allem doch vergleichsweise geschätzter Arbeitgeber ist. Einige Zeit lang galt es bei manchen Bestellern von Nahverkehrsleistungen geradezu als ein Wert an sich, dass bei einer Ausschreibung Konkurrenten der DB zum Zuge kamen. Angesichts der Zuspitzung der Ludwigshafener Hochstraßenkrise muss man aber wohl froh sein, dass in den Jahren 2020/2021 beim zweiten Los der S-Bahn Rhein-Neckar zwar neue Fahrzeuge kommen, aber nicht auch noch ein komplikationsträchtiger Betreiberwechsel ansteht, sondern weiter die DB fährt.

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