Wirtschaft Kommentar: Viel Nachholbedarf bei der Bahn

Von der Deutsche Bahn (DB) gibt es wichtige Neuigkeiten. Mit mehr Kapazitäten und zusätzlichem Personal soll der Zustand der DB-Fernzugflotte durchgreifend verbessert werden. Gleichzeitig wurde erstmals im Detail bekannt, welch gravierende Folgen die Sperrung der Schnellstrecke Mannheim–Stuttgart von April bis Oktober 2020 haben wird. Beiden Themen ist gemeinsam, dass versucht werden muss, einen während langer Jahre entstandenen Investitionsrückstau aufzuarbeiten. Er sorgt dafür, dass die Bahn derzeit weit entfernt davon ist, die Rolle zu spielen, die ihr aus Klimaschutzgründen eigentlich zukommen müsste.

Steuersatz auf Fernzug-Tickets reduzieren

Stuttgart ist als ein Brennpunkt der Diesel-Fahrverbot-Diskussion auf ein attraktives Bahnangebot besonders angewiesen. Wer sich als Pendler aus der Rhein-Neckar-Region auf die gute Bahn-Schnellverbindung zwischen Mannheim und Stuttgart eingerichtet hat, hat 2020 harte Monate vor sich. Dabei muss man den Verantwortlichen bei der Deutschen Bahn (DB) aber fairerweise bescheinigen, dass sie in der Mangelsituation, die durch den Ausfall der Schnellstrecke entsteht, die verfügbaren Kapazitäten einigermaßen adäquat auf Fern- und Regionalverkehr verteilt haben. Allerdings wird der Betrieb während der sieben Monate noch deutlich störanfälliger werden als er sowieso schon ist. Rechtzeitig zum Fahrplanwechsel Ende 2020 ist hoffentlich die Schnellstrecke Mannheim–Stuttgart in erneuertem Zustand wieder nutzbar und die DB verfügt über deutlich mehr funktionierende Fahrzeuge. Wenn aber das Fernzugangebot künftig so ausgebaut werden soll, wie das aus Klimaschutzgründen geboten ist, müssen in der Verkehrspolitik nicht zuletzt zwei überfällige Entscheidungen fallen. Der Mehrwertsteuersatz auf Fernzug-Tickets muss reduziert werden und die Trassenpreise müssen sinken, damit nicht nur auf den Rennstrecken wieder mehr Fernzüge fahren können. Unser Bericht zum Thema: