Wirtschaft Kommentar: Komische Kommunikation

Die Informationspolitik der BASF bezüglich ihrer Hochhauspläne ist ein langes Elend.

„Sagen, was man macht“ und „Machen, was man sagt“, steht als Mahnung an Führungskräfte auf Plakaten im Stammwerk der BASF. Bezüglich der Pläne für den Bau eines Nachfolgers des Engelhorn-Hauses tut sich das Unternehmen schwer damit, Klartext zu reden. Das lange Elend mit der Hochhaus-Kommunikation begann schon bei der Bekanntgabe der Abrisspläne. Damals stand das Gebäude noch unter Denkmalschutz. Bei der Vorlage des Abrissplans wurde keine Idee für einen Aufbauplan verbreitet. Erst auf Nachfrage und einige Zeit danach sagte die BASF-Arbeitsdirektorin Margret Suckale, die auch für die Standorte in Europa zuständig ist, an der frei werdenden Stelle werde ein „schönes und repräsentatives“ Bürogebäude entstehen. Über den Zeitpunkt des Neubaus gab es zwar keine Informationen. Aber es war der Eindruck entstanden, die BASF wolle nach dem von Denkmalfreunden und Ludwigshafener Bürgern kritisierten Majestätssturz in der Welthauptstadt der Chemie zügig neu bauen. Auch der Hinweis, das neue Hochhaus werde ein schönes Ensemble mit dem jetzt fertiggestellten Konferenz- und Bürobau bilden und die Projekte zusammen würden einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag kosten, legte den Schluss eines baldigen Baustarts nahe. Inzwischen sind aus dem Unternehmen ganz andere Töne zu hören, die zwar offiziell nicht bestätigt werden, aber glaubhaft klingen. Es sei unklar, ob überhaupt so viele Büroarbeitsplätze gebraucht würden, heißt es. Die BASF investiere lieber in Fabriken, die Umsatz, Gewinn und Jobs brächten, als in Büroimmobilien. Das Unternehmen sei schließlich keine Immobilienfirma. Das mag alles richtig und nachvollziehbar sein. Und wer teure Konzernschlösser bauen würde, die keiner braucht, zöge berechtigte Kritik der Aktionäre auf sich. Aber wenn das so ist, dann sollte BASF-Chef Kurt Bock das auch so sagen.

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