Wirtschaft Bei Freifahrt für Bundeswehr-Soldaten ist noch einiges ungeklärt

Bundeswehr-Soldaten in Uniform sollen ab 2020 kostenlos mit der Bahn fahren können. Eine entsprechende Einigung gibt es zwischen der Deutschen Bahn (DB) und dem Bundesverteidigungsministerium. Nicht abgedeckt sind davon jedoch weite Teile des Regionalverkehrs, wo oft Wettbewerber der DB wie das Unternehmen Vlexx fahren. Gespräche mit den Verkehrsverbünden und anderen Aufgabenträgern als Bestellern des Regionalverkehrs hat es bislang nicht gebeben. Die DB kündigte nun an, gemeinsam mit den Ministerien für Verteidigung und Verkehr „unverzüglich“ auf die Partner zuzugehen. „Ziel ist es, eine bundesweite Ausweitung auf den gesamten Regionalverkehr als Branchenlösung zu erreichen“, sagte eine DB-Sprecherin.  Doch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs (BAG) stellt klar: „Die DB spricht sicher für den Fernverkehr. Im Nahverkehr werden die Details mit den Ländern und Aufgabenträger-Organisationen zu verhandeln sein.“ Die BAG vertritt die Aufgabenträger, die im Auftrag von Ländern und Kommunen Regionalzugfahrten bei der DB und anderen Eisenbahnen bestellen. Anders als im Fernverkehr fährt die DB Regionalexpress- und Regionalbahnzüge nicht auf eigene Rechnung, sondern auf Bestellung. „Es ist sicher richtig, dass den Soldaten mehr Wertschätzung entgegengebracht werden sollte“, stellte die BAG klar. Es fehlten dadurch aber Einnahmen im Nahverkehr, und es könnten Kosten entstehen. „In welcher Höhe und wie dies ausgeglichen werden kann, ist nun zu prüfen.“ Damit Soldaten wirklich unabhängig vom Betreiber jeden Regionalzug gratis nutzen können, will die DB nun auch im Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen verhandeln. Für die Fahrt im ICE und Intercity können Soldaten künftig ein für sie kostenloses Ticket über ein Buchungsportal buchen. und zwar laut DB für alle Züge, die auch von anderen Kunden gebucht werden können.