Kriminalität Polizeistatistik: Pfalz sicherer als im ersten Halbjahr 2019

Deutlich weniger Straftaten verzeichnen die Polizeipräsidien in der Pfalz im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitrau
Deutlich weniger Straftaten verzeichnen die Polizeipräsidien in der Pfalz im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Die Menschen in der Pfalz waren im ersten Halbjahr 2020 sicherer vor kriminellen Übergriffen als im Vorjahr. Das zeigt eine vorläufige Kriminalitätsbetrachtung in den beiden Polizeipräsidien Westpfalz und Rheinpfalz. In der Westpfalz gab es in den vergangenen fünf Jahren noch nie so wenig Straftaten wie in den ersten sechs Monaten dieses Jahres, wie das Präsidium auf RHEINPFALZ-Anfrage informierte.

Der Rückgang der Fallzahlen über alle Delikte hinweg beträgt demnach gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres in der Westpfalz rund acht Prozent. Deutliche Rückgänge seien vor allem in den Kernmonaten des Lockdowns März, April und Mai festzustellen gewesen, hieß es. Einhergehend damit auch „deutliche“ Rückgänge bei den gefährlichen Körperverletzungen. Anders als von manchen Psychologen befürchtet, verzeichnete das Präsidium mit Sitz in Kaiserslautern nicht mehr häusliche Gewalt als im Vorjahr.

Weniger Gewalt gegen Beamte, mehr Beleidigungen

Auch das Präsidium Rheinpfalz kann den allgemeinen Trend bestätigen. Insgesamt ging die Anzahl der Straftaten in deren Zuständigkeitsbereich um 1480 auf 27.380 zurück (minus fünf Prozent). Unterschiede gibt es beim Verhalten der Menschen gegenüber Beamten: Die vorläufige Statistik in Vorder- und Südpfalz weist hier einen Rückgang bei der Gewalt gegenüber Polizeibeamten um 25 auf 171 Fälle auf (minus 13 Prozent). Das Westpfalzpräsidium vermeldet dagegen mehr Beleidigungen gegen die Staatsdiener als im Halbjahr 2019.

Fast 10.000 Verstöße gegen Versammlungsverbot

Auch die Viruspandemie fordert die Beamten: Wie das rheinland-pfälzische Innenministerium auf Anfrage informierte, gab es seit März rund 12.400 polizeilich registrierte Verstöße gegen Corona-Regelungen: 12.200 Ordnungswidrigkeiten und 180 Straftaten. Die meisten Verstöße seien auf verbotene Ansammlungen im öffentlichen Raum (9350) zurückzuführen: Anfang Juli etwa wurde in Kaiserslautern eine deutsch-amerikanische Party mit 300 Gästen – eine verbotene Großveranstaltung – aufgelöst. 1650 Mal ging es um das Nichteinhalten der Mindestabstände, 450 Mal trugen Menschen keinen Mund-Nasen-Schutz.

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