Rheinpfalz Zwischen Zuversicht und Bedenken

aus Ohmbach, 18 Jahre alt, hat sich dafür entschieden, recht schnell nach dem am Kuseler Gymnasium bestandenen Abitur ins Ausland zu gehen. Sie fliegt für drei Monate nach Namibia und unterstützt dort verschiedene soziale Projekte wie etwa ein Waisenhaus. Ohliger ist auf die neuen Aufgaben dort „total gespannt“. Die Vorfreude überwiegt, wobei sie sich schon der Herausforderung bewusst sei, wie sie zugibt: Das erste Mal wird sie komplett auf sich allein gestellt und zudem weit weg von ihren Freunden sein. Bisher habe ihr die Schule immer eine gewisse Sicherheit geboten, die nun wegfalle, weiß sie. Ohliger sieht aber auch das positiv: „Der Auslandsaufenthalt ist quasi eine Generalprobe fürs spätere Leben.“ In diesem will sie nämlich Förderschulpädagogik studieren. Wo genau ist noch unklar – bei der Wahl ist sie aber nicht ortsgebunden. Für einen Studienplatz würde sie es in Kauf nehmen, weit weg von der Heimat zu ziehen. aus Freisen beginnt zum 1. September ein duales Studium in Hessen, genauer gesagt wird er den Abschluss des „Bachelor of Laws Sozialversicherung“ an der Fachhochschule für Polizei und Verwaltung in Mühlheim am Main anstreben. Bezüglich der neuen Wohnsituation ist der 19-Jährige noch etwas unsicher, schließlich muss erstmals eine eigene Wohnung gefunden werden. Gedanken mache er sich schon über das „neue Leben“, da man zum ersten Mal alleine in einem unbekannten Umfeld wohne und erst einmal neue Freunde finden müsse. Seine zukünftige Arbeitsstelle werde sich wohl in Hessen, eventuell sogar in Frankfurt am Main, befinden, weiß er bereits. Arbeitsbedingt wäre es deswegen wohl unwahrscheinlich, in der Heimat bleiben zu können: „Dennoch würde ich mich sehr freuen, dann öfter mal nach Hause zu fahren – auch wenn es nur zum Besuchen ist.“ Der gleichaltrige aus Pfeffelbach strebt ebenfalls ein duales Studium, aber in der Fachrichtung Maschinenbau, an. Als Studienort könne er sich entweder Mannheim oder Ravensburg vorstellen. Bei der Entscheidung für das Studium sei ihm bewusst gewesen, dass ein Ortswechsel dafür außer Frage stehe: „Im Raum Kusel sieht es für Ingenieure nicht rosig aus. Deswegen werde ich für das Studium wegziehen müssen.“ Später wieder in der Heimat ansässig zu werden, sei stark abhängig von den Arbeitsmöglichkeiten. Leider sei es halt so, dass andernorts die Wirtschaft stärker sei. Müller zeigt sich entspannt, was seine Zukunft betrifft: „Ich freue mich drauf, Angst hab ich eigentlich keine.“ aus Kusel-Diedelkopf, 19 Jahre alt, hat hingegen noch keine genauen Vorstellungen, welchen Weg sie jetzt einschlagen wird. Für einen bestimmten Beruf habe sie sich noch nicht entscheiden können, erzählt sie: „Meine Interessen sind total vielseitig, da fällt es mir schwer, mich jetzt schon festzulegen.“ Vorstellen könne sie sich aber ein Studium der Sportwissenschaft oder gar bei der Polizei. Gerne würde sie auch erst mal in eine größere Stadt ziehen, um dort zu arbeiten. Eine spätere Rückkehr in die Heimat hält sie für sehr wahrscheinlich. Eine Kombination aus der ruhigen Wohnsituation in einem kleineren Ort und dem Arbeitsplatz in einer etwas größeren Stadt empfände sie als ideal. Etwas schwierig sei es aber, aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten, die es für junge Menschen gäbe, überhaupt eine Entscheidung zu treffen. Becker blickt dennoch sorgenfrei in die Zukunft: „Ich bin sicher, jeder wird das Passende für sich finden.“ aus Einöllen wird zunächst im Sommer für ein Jahr nach England gehen, um als Au-pair zu arbeiten, das steht schon fest. Was danach kommt, ist hingegen noch nicht ganz klar, aber ein Studium im sozialen Bereich soll es werden, wie sie erzählt. Sie wünscht sich ein duales Studium, um gleichzeitig Theoretisches an der Universität zu erlernen und in einem Betrieb zu arbeiten, um dieses Wissen anzuwenden. „Was genau, ist noch unklar und offen“ erklärt Decker. Die 19-Jährige hatte sich nach dem Realschulabschluss entschieden, an das Gymnasium zu wechseln, um das Abitur zu machen. Nun ist ihre größte Angst, dass sie sich abgemüht hat und das Abitur mit einem Notendurchschnitt von 2,5 zu schlecht sein könnte, zumal ihr Realschulabschluss deutlich besser gewesen sei. Sie fürchtet, dass ihr Abschluss nicht die erhoffte Wertschätzung potenzieller Arbeitgeber und Universitäten erhält. Regional sei sie völlig unabhängig und werde dann sehen, wohin ihr Job sie führen wird. aus St. Julian hat noch keine konkreten Pläne für die kommende Zeit. Ein paar Ideen für einen Studienplatz habe er zwar gehabt, jedoch verwerfen müssen, sagt er bedauernd, da er aufgrund schlechter Augen nicht alles machen könne. Trotzdem möchte er studieren, „eventuell in Richtung Biologie oder Geschichte, aber das ist alles noch wackelig“, erklärt er. Trotzdem plagen ihn keine Zukunftsängste, denn „irgendwas ergibt sich immer“ ist sich Eichel ganz sicher. Während die Frage nach der Ausbildung noch unklar ist, weiß er schon ganz sicher, dass er nicht in der Region bleiben will. Auf die Frage, warum er sich da so sicher ist, beschreibt er seine Schwierigkeiten, einen Job zwischen Abitur und Studienbeginn zu finden, wobei er gemerkt hat, dass die Region „nicht viele Möglichkeiten biete“. „Ich muss generell sehen was kommt“, lautet das Fazit des 19-Jährigen. hat hingegen schon ganz klare Karriereplanungen. Er wird zunächst eine zweijährige Ausbildung zum Industriekaufmann in Kirn machen. Im Anschluss will der Raumbacher ein Studium anhängen, um Wirtschaftsingenieur zu werden. Mit dem klaren Ziel bereits vor Augen sagt er selbstgewusst, keine Ängste zu haben. „Ich blicke zuversichtlich in die Zukunft!“, erklärt der 18-Jährige. Ebenso sicher ist er in der Frage seines künftigen Lebensmittelpunkts. Er ist froh, eine Ausbildungsstelle in der Region gefunden zu haben, da er sich nicht vorstellen kann, der Heimat den Rücken zu kehren. Er will nicht weiter weg ziehen, da er durch den Fußball, Freunde und Familie fest verwurzelt ist: „Das Ausland wäre nichts für mich, ich will hier bleiben.“ aus Kirrweiler hat zwar noch keinen Studienplatz, aber klare Präferenzen. „Ich hoffe, das studieren zu können, was mich zu meinem Traumberuf führt!“, sagt sie. Es soll in die naturwissenschaftliche Richtung, am liebsten Pharmazie, gehen. Wichtig ist es ihr auf jeden Fall, später von ihrer Arbeit leben zu können. Genau hier liegt auch ihre große Angst. Auch sie quält die Frage, ob ihr Abitur gut genug ist, um auch in einem zulassungsbeschränkten Fach von einer Universität angenommen zu werden. Da sie unbedingt in der Nähe ihrer Familie und Freunde sein möchte, fürchtet sie, „auf Dauer ins Ausland, zum Beispiel fünf Jahre in die USA zu müssen“ um ihren Traumberuf erlernen zu können. Im Kreis Kusel will sie nicht unbedingt bleiben, da die beruflichen Möglichkeiten nicht sehr gut seien, jedoch innerhalb von Deutschland, oder zumindest in anliegenden Ländern – maximal wenige Stunden von der Familie entfernt.

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