Rheinpfalz Zwei Erklärungen für den Namen

An diesem Wochenende feiert die Gemeinde Etschberg ihr 650-jähriges Bestehen. Mit einem Festkommers startet heute um 20 Uhr die zweitägige Veranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus. Mit Mundart, Unterhaltungsmusik, Gardetanz, Spielen für Kinder, einem Treffen der ehemaligen Etschberger Schüler und einem umfassenden Jahrbuch wird den Gästen vieles geboten. Weiter gehen die Feierlichkeiten am 3. Oktober unter dem Motto „Tag der offenen Höfe“.

In Silber auf gewölbtem grünen Boden kniend, mit roter Feder am Hut und goldenem Pfeil im gespannten Bogen – so ist der Etschberger Jäger auf dem Wappen von 1729 abgebildet. Zum Namen der Gemeinde gibt es zwei Deutungen: Entweder geht der Name auf den ersten Siedler „Hezo“ (Etzo) zurück. Oder der Name kommt von „etzen“ (atzen), was so viel wie weiden (abweiden) bedeutet. Nicht nur zu Wappen und Namensgebung ist vieles in dem etwa 180 Seiten starken „Dorfbuch“ der Gemeinde zu lesen. Die historische Festschrift beginnt bei der ersten urkundlichen Erwähnung Etschbergs in einer Urkunde des Grafen Heinrich des II. anlässlich der Heirat seines ältesten Sohnes. Das Buch durchleuchtet die Entwicklung bis zur Neuzeit, geht gar in die Zeit der Alemannen zurück, bezieht die Geschichte der ehemaligen Schule mit ein und die damaligen Arbeitsverhältnisse. Das Dorfbuch endet mit Geschäften, Projekten, Vereinen und Statistiken des 21. Jahrhunderts. Vom ehemaligen FCK-Spieler und Nachwuchstrainer Ernst Diehl über die rheinland-pfälzische Europaministerin Margit Conrad bis zu Musiker Ernst Rech finden sich einige „Bekanntheiten“ mit Etschberger Wurzeln im „Dorfbuch“. Die Etschberger Geschichte kommt in der Festschrift nicht zu kurz. Viele Etschberger können sich sicher noch erinnern an die Großbaustelle von 1991 bis 1993. Durch den Ausbau der Ortsdurchfahrt (K17) samt Bürgersteigen, Kanalsystem und mehr glich Etschberg in diesen zwei Jahren einer einzigen, großen Baustelle. Viel weiter in der Geschichte zurück als die 650 Jahre nach urkundlicher Erwähnung reicht ein geschichtlicher Rückblick ins Reich der Erzählungen und Sagen über die Region. Bis in die Zeit der Alemannen und Franken (etwa 500 nach Christus) finden sich in der Festschrift Geschichten und Karten zeigen die Entwicklung der Gemeinde ab 1807. Nicht nur mit der Festschrift haben sich die Verantwortlichen für das Etschberger Jubiläum große Mühe gegeben. Auch für die am Wochenende anstehende 650-Jahrfeier haben sie sich ins Zeug gelegt. Schnell musste der beschädigte Boden des Dorfgemeinschaftshauses ausgebessert, etliche Programm-Punkte organisiert und der Festsaal dekoriert werden. Die Besucher dürfen sich auf eine besondere Feier freuen. (rma)

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