Rheinpfalz Zur Sache: Verbandsgemeinde investiert in Schulen und Schwimmbad

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Erst nach einem Vorgeplänkel von rund 40 Minuten stiegen die Mitglieder des Rodalber Verbandsgemeinderates am Dienstagabend in die eigentliche Tagesordnung ein. Die atmosphärischen Störungen waren spürbar. Stein des Anstoßes waren die Sitzungsunterlagen: SPD-Fraktionssprecher Wolfgang Denzer beklagte, dass „wie so oft fünfzig Prozent der Unterlagen“ fehlten und der Rat deshalb schlecht informiert Entscheidungen treffen müsse. Peter Pfundstein (FWG) unterstützte diese Kritik und betonte, diese Missstände einfach leid zu sein. Wegen Informationslücken beantragte er, die Tagesordnungspunkte Schwimmbad Biebermühle und Erneuerung der Heizungsanlage an der Grundschule in Münchweiler zu vertagen. Kurt Becker von der Verwaltung merkte an, dass in den Beschlussvorlagen keine neuen Probleme dargestellt würden. Wo es nur um Informationen gehe und der Rat nichts zu beschließen habe, mögen die Unterlagen lückenhaft sein, rechtfertigte sich der Verbandsbürgermeister. Schließlich einigte man sich darauf, die noch nicht wirklich begonnene Sitzung zu unterbrechen, so dass die Ratsmitglieder wenigstens die noch kurzfristig vorgelegten Beschlussvorlagen durchsehen konnten. Ungeachtet der anfänglichen Diskussionen um die Unterlagen bekannte sich der Rat bei den folgenden Abstimmungen oftmals einstimmig zu Aufwendungen für die Grundschulen und das Freibad. In der Mozartschule Rodalben und der Schillerschule Münchweiler, in den Grundschulgebäuden Clausen und Donsieders stehen beispielsweise der Einbau von Brandschutztüren an, Elektroleitungen sind zu erneuern, Holzdecken abzureißen und durch feuerfestes Material zu ersetzen. Allein für Münchweiler belaufen sich die Kosten der Metallbauarbeiten auf fast 50.000 Euro. Die Grundschule Clausen, die unter Denkmalschutz steht, braucht zusätzlich seine Außentreppe (Fluchttreppe auf der rückwärtigen Seite), der Bauantrag liegt der Kreisverwaltung bereits vor. Arbeiten am Mauerwerk sind bereits abgeschlossen (3900 Euro). Die Trockenbauarbeiten vergab der Rat an die Firma Nußbaum (Merzalben) zum Preis von 23.700 Euro. Der günstigste Bieter (21.300 Euro) blieb außen vor, weil er die Arbeiten an einen „Nachunternehmer“ vergeben wollte. Laut Werner Becker verstoße diese Absicht gegen das Vergaberecht. Auf den angekündigten Bericht zum Brandschutz an den Schulen musste der Rat verzichten. „Der Planer ist mit seinen Vorbereitungen nicht fertig geworden“, erklärte VG-Bürgermeister Becker. Ralf Lehmann (Grüne) beklagte sich über die lange Zeitspanne zwischen den Prüfberichten zum Brandschutz und den ersten praktischen Schritten. Die notwendigen Schritte seien in Absprache mit dem Kreis umgehend eingeleitet worden, so Becker. Zudem sei es nicht immer leicht, sofort Handwerker zu finden. Die Weichen auf Sanierung und Modernisierung stellte der Rat beim Freibad Biebermühle. Einstimmig befürwortete der Rat eine Machbarkeitsstudie, die das Zukunftskonzept hervorbringen soll. 6800 Euro (plus Mehrwertsteuer) sind dafür veranschlagt. Denzer sprach vom „richtigen Schritt in die Planung“. In der Studie werde auf die Bestandsanalyse die Konzeptentwicklung folgen. Angeregt wurde erneut die Zusammenarbeit mit der benachbarten Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen/Wallhalben. Michael Köhler (CDU) setzte sich für Investitionen zur Instandsetzung und zur Aufwertung des mehr als 100 Jahre alten Schwimmbades ein. Vertrauen setzte er auf den Planer. Der „weiß, welche Angebote Besucher anziehen“. Das Freibad Biebermühle hat seinen besonderen Charme. Den Reiz macht zum Beispiel die Weite aus. Auf der großen Liegewiese spenden hohe Bäume im Hochsommer viel Schatten, während das angrenzende Schwimmbad voll in der Sonne liegt. Dies ist auch notwendig, denn nur die Sonne heizt das Wasser auf. Eine Quelle speist die Becken, die rund 1200 Kubikmeter Wasser fassen. (ns)

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