Rheinpfalz Zur Sache: Für die Nachwelt

„Es ist vollbracht“, freute sich Bürgermeister Martin Eichert, als er bei der Ratssitzung am Donnerstag das Gedenkbuch der Gemeinde Schauerberg präsentierte, mit dem diese an Schauerberger Kriegsschicksale erinnert. Erstellt hat das Werk der Heltersberger Uwe Benkel, der sich bekanntlich seit Jahrzehnten intensiv mit der deutschen Kriegsgeschichte und dem Schicksal vermisster und gefallener Soldaten befasst. Das Buch sei der Anfang einer Chronik, sagte Eichert. Ursprünglich sei eine Schauerberger Chronik geplant gewesen, aber die „entwickelt sich zur Bibel“, erinnerte Eichert schmunzelnd. Deshalb sei die Entscheidung getroffen worden, die Kriegsgeschichte aus der Chronik herauszunehmen und ihr ein eigenes Buch zu widmen. Auf 137 Seiten wird diese nun beleuchtet, erinnert an junge Schauerberger Männer, die in den beiden Weltkriegen ihr Leben gelassen haben, zeigt, sofern es herauszufinden war, wo sie gestorben und begraben sind. Es gibt viele Informationen rund um das Kriegsgeschehen, in das die Soldaten aus Schauerberg involviert waren. Es gibt Informationen zum Verlauf von Schlachten, in denen sie ihr Leben verloren. „Einen Teil Schauerberger Geschichte hat Uwe Benkel aufgeschrieben und der Nachwelt erhalten“, sagte Eichert. Das sei einer von zwei ganz wichtigen Punkten bei dieser Arbeit, sagte Benkel zu seinem Antrieb. Zum einen Familien zusammenzuführen, sie aufzuklären über das Schicksal ihrer im Krieg vermissten Verwandten. Und es sei wichtig, jetzt wo es noch einige wenige Zeitzeugen gebe, diese zu befragen, ihre Geschichten aufzuschreiben. „Geschichte darf nicht vergessen werden, damit sie sich nicht mehr wiederholt“, sagte Benkel. Für das Buch haben Zeitzeugen Fotos und Erzählungen beisteuern können. Dazu wurde geforscht und die ein oder andere, bis dato nicht sicher geklärte Frage zum Schicksal der Schauerberger Soldaten abschließend geklärt. Auch für junge Schauerberger von heute sei es eine Möglichkeit, sich mit dem Leben von Vorfahren, die sie nie kennenlernen konnten, auseinanderzusetzen, waren sich Benkel und Eichert einig. In der ersten Auflage erscheint das Buch – ein Exemplar wird in der Pfalzbibliothek in Speyer zur Verfügung stehen, eines in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt – mit 30 Exemplaren. Nachdruck jederzeit möglich. Ein Buch kostet 20 Euro: die reinen Druckkosten plus zwei Euro pro Exemplar, die die Vermisstenforschungsgruppe von Uwe Benkel erhält, erläuterte Eichert den Verkaufspreis. Bei der Gemeinde ist das Buch erhältlich. (add)