Rheinpfalz Zur Sache: Die Pkw-Maut und der kleine Grenzverkehr

Die Pläne zur Pkw-Maut werden, so sie kommt, das grenzüberschreitende Einkaufen zwar belasten, aber verträglich sein. Weil Bundes- und Landesstraßen nicht mautpflichtig werden sollen, würden Pendler und Einkaufskunden aus dem Bitscher Land auch künftig nicht ernsthaft gehindert, Ziele in Zweibrücken aufzusuchen, glaubt Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer (CDU). Für Kunden aus ferner liegenden Orten Luxemburgs und Frankreichs könnte der „Mitnahmeeffekt“ eine Rolle spielen, wenn sie Zweibrücken als Zwischenstopp nutzen, um über die – dann kostenpflichtigen – Autobahnen 8 und 62 weiterzureisen. Die Auswirkungen schätzt Schäfer aber als gering ein. Der große Einkauf, wie ihn Franzosen wegen der günstigeren Preise für Grundnahrungsmittel und Drogerie-Artikel in deutschen Märkten tätigen, wird sich auch im Falle einer Mauterhebung noch rechnen, meint die SPD-Abgeordnete im Bundestag, Angelika Glöckner. Die in Rede stehenden fünf bis 15 Euro für ein Zehn-Tages-Ticket würden von weiter her anreisende Kunden kaum abhalten, die Südwestpfalz zu besuchen. Gewerbeverein Zweibrücken und Citymanagement erwarten keinen Abbruch des zunehmenden kleinen Grenzverkehrs. Kostenvorteile lägen eindeutig auf deutscher Seite, weshalb die Umsätze mit französischen Kunden stiegen. Das sei aber kein Selbstläufer, so City-Managerin Petra Stricker. Man habe Hausaufgaben zur Sicherstellung des Angebots, der Vielfalt und des Einkaufserlebniswerts zu machen. Die französische Kundschaft müsse inspiriert werden, umschreibt Stricker einen Arbeitsauftrag. Das Outlet, mit knapp 20 Prozent französischen und fünf Prozent Kunden aus Luxemburg größter Anziehungspunkt des grenzüberschreitenden Handels, kennt selbst nicht die Zahl der über die Autobahn anreisenden Kunden. Auch beim Neinver-Management schätzt man die Auswirkungen der Maut als gering ein. |cps

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