Eisenberg „Zeitreisen“ gut gebucht

Das Tourismus-Jahr 2013 hat sich – trotz schlechten Wetters – positiv entwickelt, gegenüber 2012 ist die Zahl der registrierten Gäste im Donnersbergkreis um drei Prozent auf 63.297, die der Übernachtungen um 4,9 Prozent auf 133.707 gestiegen. Das geht aus dem Tourismus-Bericht hervor, den die Geschäftsführerin des Donnersberg-Touristik-Verbandes, Judith Schappert, im Kreistag vorgestellt hat.

Dass die Zahlen in den Vorjahren besser aussahen, habe damit zu tun, dass große Betriebe wie etwa der Kastanienhof zeitweise ausfielen, auch das CJD sei als Beherbergungsbetrieb weggefallen, beantwortete Schappert eine Frage Gunther Rheins (CDU). „Das macht sich dann in den Zahlen schon bemerkbar.“ 2013 waren insgesamt 31 Betriebe mit 1272 Betten registriert, worin wiederum Kapazitätsaufstockungen einzelner Betriebe enthalten sind. 2011 waren es 34 Häuser mit 1287 Betten. Nach wie vor fehlten in den Übernachtungszahlen kleinere Betriebe – erst ab acht Betten herrscht Meldepflicht. Die tourismusbedingten Brutto-Umsätze durch die gemeldeten Übernachtungsgäste liegen bei 14 Millionen Euro. Der schwer erfassbare Bereich des Tagestourismus kommt hinzu. 20.000 Gäste pro Jahr im Keltendorf, 7000 in der Bergbauerlebniswelt Imsbach machen an zwei Beispielen dessen Bedeutung für den Landkreis sichtbar. Allein für diese beiden Anziehungspunkte sei von Einnahmen von einer dreiviertel Million Euro jährlich auszugehen, so Schappert. Die DTV-Chefin strich heraus, dass die Förderung durch das EU-Programm Leader wichtige Impulse für das Donnersberger und Lauterer Land gebracht habe, nicht zuletzt in der Vernetzung, der überregionalen Zusammenarbeit und der Leitbildentwicklung. Im Kreis wurden etwa das inzwischen abgeschlossene Projekt „Keltischer Donnersberg“, Kriegsberghütte und barrierefreier Wanderweg in Göllheim, der zur Hälfte fertige Skulpturenweg zwischen Keltengarten und Donnersberg oder die sehr gefragten Trekkingplätze bei Imsbach, Ramsen und Neuhemsbach gefördert. Stark nachgefragt seien die Wanderangebote. Hier sei eine Bereinigung des Wanderwegenetzes nach dem Prinzip „Qualität vor Quantität“ angestoßen und zum Teil umgesetzt worden. Manche Wege wie der Donnersberger Bauernpfad oder der Weinwanderweg Zellertal würden inzwischen nicht mehr beworben, in Dannenfels habe man die zuvor 14 Rundwanderwege auf die Hälfte reduziert. In den Verbandsgemeinden seien neue Wanderwegkonzepte in Arbeit. Glanzlicht sei der Pfälzer Höhenweg, auf dem Ende März die Wanderwegesaison eröffnet wurde. Seit 2011 werden auf diesem Weg geführte Etappenwanderungen angeboten, an denen im Schnitt 50, mitunter bis zu 120 Personen teilnähmen. Die Pflege der Wanderwege erfordert das Zusammenspiel vieler Akteure wie Ortsgemeinden, Forst und Pfälzerwald-Vereine, wertvolle Arbeit leisteten zudem die Öko-Trupps der Donnersberger Beschäftigungsgesellschaft, auch bei der Pflege von Keltendorf und -garten, so Schappert. Beim Radwandern, für das der Landkreis wegen seiner bergigen Topographie keine typische Region sei, sprach Schappert neben den sechs Radwanderwegen, die nach landesweiten Vorgaben ausgeschildert sind, die geführten Mountain-Bike-Touren einschließlich Fahrtechniktraining und die drei E-Bike-Stationen in den Verbandsgemeinden Göllheim und Alsenz-Obermoschel sowie am Naturerlebnisbad in Rockenhausen an. Eine weitere solche Station sei in Eisenberg geplant, eine neue Radwanderkarte in Arbeit. Kerngeschäft ist die mit dem „Zeitreise“-Leitbild verbundene Vermarktung der historischen Schätze der Region, mit den Relikten vor Ort wie auch den Museumsaktivitäten. Für Letztere sei ein gemeinsamer Museumsprospekt mit dem Kreis Kaiserslautern in Vorbereitung. Beim Natur-Thema spielen die 12 bis 15 Geotouren jährlich eine bedeutende Rolle, auch hier wolle man in der Leader-Region unterm Dach eines „Geoparks Donnersberg“ kooperieren. Touristische Nachfrage komme auch in den mittlerweile 28.000 Aufrufen der Internetseite des DTV zum Ausdruck, so Schappert. Englischsprachige Angebote, wie es sie in Kirchheimbolanden (Stadt- und Museumsführungen), Falkenstein oder Imsbach gebe, seien von wachsender Bedeutung. Immer wichtiger werde auch Barrierefreiheit, wie sie am Eiswoog oder Göllheim (barrierefreier Wanderweg, Kriegsberghütte) vorexerziert wird, dieses Thema sollten ebenso Betriebe bei anstehenden Sanierungen ins Auge fassen. Schappert beleuchtete auch die vielfältigen Marketingaktivitäten, aufgelegte Broschüren und die kreisübergreifende Zusammenarbeit mit Touristikern der angrenzenden Regionen. (bke)

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