Rheinpfalz Wildtiere ganz aus der Nähe

„Mir ist es wichtig, den Kindern unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt näher zu bringen und ihnen zu zeigen, dass die Natur mindestens genauso spannend sein kann wie ein Computer-Spiel“, erläutert Jäger Dieter Becker, der auch Hegeringleiter von Lauterecken ist. Mit dem Falkner Peter Maaß besuchte er am Freitag den Kindergarten „Piepmatz“ in Grumbach. Mitgebracht hatten sie einige Greifvögel.

Seit Jahren engagiert er sich dort sowie in anderen Kindertagesstätten und Grundschulen der Umgebung, um den Kleinen die lokale Artenvielfalt zu präsentieren. Gemeinsam mit den „Wackelzahnkindern“ (Vorschulkinder) durchforstet er den Wald nach Tierspuren und untersucht den Lebensraum von Füchsen, Dachsen, Mardern und anderen Wildtieren. Die Waldinspektion ist der praktische Teil seiner Arbeit mit den Mädchen und Jungen. Am darauffolgenden Tag wendet er sich dem theoretischen Teil zu und zeigt präparierte Tiere, die ihm der Jagdverband Gensingen zur Verfügung stellt. „Die meisten Kinder haben die heimischen Tiere noch nicht aus der Nähe gesehen und staunen nicht schlecht über die ausgestopften Tiere. Diese anzufassen, macht ihnen besonderen Spaß“, berichtet Hegeringleiter Dieter Becker. Zusammen mit den 16 ältesten Schützlingen der Kindertagesstätte erarbeitet er das Aussehen und die Nahrung der heimischen Wildtiere. Bei seinem Besuch am Freitag brachte Becker zum ersten Mal lebendige Tiere mit. Besser gesagt, hat er es geschafft, den Falkner Peter Maaß für die Aktion zu gewinnen. Maaß ist mit insgesamt 27 Vögeln auf dem Holbornerhof zu Hause und hatte drei seiner Exemplare ausgewählt, die er den Kindern zeigte: einen Waldkauz, eine Schleiereule und einen Steinkauz. Der stellvertretende Hegeringleiter Jochen Brühl unterstützte Maaß und Becker während ihrer Arbeit im Kindergarten. Jeder der drei Männer hielt einen Vogel auf dem Unterarm. Maaß erklärte, dass die Eulen und Greifvögel keine Schmusetierchen sind und sie sich in ihrer Gegenwart leise und ruhig verhalten müssen. Trotzdem konnten nicht immer alle Wackelzahnkinder ihr Lachen unterdrücken, wenn eine Eule einen Flugversuch unternahm und das Gesicht des Vogelhalters streifte. Natürlich durften die Kinder die lebendigen Tiere streicheln und ihre gemusterten Federn betrachten. Am Ende der zweitägigen Aktion erhalten die Vorschulkinder eine Waldurkunde, die belegt, dass sie nun Tier- und Pflanzenkenner sind. (aur)

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