Rheinpfalz Wertvoller Geniestreich

Von Oliver Sperk

KAISERSLAUTERN. Seine knapp eine Stunde zuvor auf dem Rasen erlittenen Prellungen am Bein schien Hendrick Zuck gar nicht zu spüren. Völlig euphorisiert kam der 22-Jährige nach dem Schlusspfiff von der Jubelorgie mit den Fans und eilte Richtung Kabine. Sein tolles Tor war es, was die Feier im Fritz-Walter-Stadion an diesem spätherbstlichen Freitagabend so fröhlich machte.

Partystimmung statt Novembertristesse: Zucks Bilderbuch-Tor zum 1:0 (13.) für den 1. FC Kaiserslautern im Verfolgerduell der Zweiten Liga gegen Energie Cottbus sorgte früh für gute Laune bei den Roten Teufeln und ihren Fans.

Der Volltreffer des jungen Mittelfeldspielers nach klugem Doppelpass mit FCK-Stürmer Mohamadou Idrissou sollte das einzige Tor des Abends bleiben. Zucks vierter Zweitliga-Treffer bedeutete den verdienten siebten Sieg der bei sieben Unentschieden noch immer ungeschlagenen Lauterer. Einen ”Pferdekuss” und einen Tritt ans Wadenbein bekam der Schütze des für den FCK im Aufstiegskampf so wichtigen Siegtreffers während der Partie gegen die aggressiv attackierenden Cottbuser ab. ”Deshalb mussten wir ihn rausnehmen”, begründete FCK-Trainer Franco Foda die Auswechslung des spielfreudigen Flügelflitzers in der 66. Minute. Lob des Trainers für die gute Leistung des quirligen 22-Jährigen gab es aber natürlich trotzdem.

Der Spielfluss bei den Lauterern stockte indes nach dem frühen 1:0 gegen die engagierte, gut strukturierte, aber zu ineffiziente Cottbuser Mannschaft. Statt mit aller Macht auf das 2:0 zu drängen, zog sich der FCK etwas zurück, stand im Mittelteil der Partie oft recht tief. ”Es war ein schwieriges Spiel für uns”, meinte Zuck, ”die Innenverteidiger der Cottbuser sind oft weit aufgerückt, haben manchmal schon fast im Mittelfeld gespielt.”

FCK-Regisseur Alexander Baumjohann, der nach zwischenzeitlichem Abtauchen in der Schlussphase wieder mächtig aufdrehte, hatte in der 79. Minute das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an Energie-Keeper Thorsten Kirschbaum, der geschickt den Winkel verkürzte. ”Es kann nicht immer klappen”, meinte Baumjohann, ”da hat der Torwart sehr gut gehalten.” In der Nachspielzeit hatte Joker Enis Hajri eine ebenso gute Chance - das zweite Tor aber sollte nicht mehr fallen. Trotz ordentlichen Auftretens kam Energie zu keiner einzigen großen Chance. Was vor allem an der ganz starken Defensivarbeit der Lauterer lag. Sie fing schon beim zweikampfstarken Dauerrenner Idrissou im Sturm an und hörte beim hellwachen Torwart Tobias Sippel auf, der sich freute, erstmals seit dem 26. August (0:0 gegen 1860 München) kein Gegentor kassiert zu haben.

Energie-Torjäger Boubacar Sanogo, einst auch für den FCK am Ball, hatte einen schweren Stand gegen Dominique Heintz und seinen ebenso defensivstarken Innenverteidiger-Partner Marc Torrejón. ”Es war mein Ziel, dass er gegen uns kein Tor schießt”, sagte der 19-jährige Heintz. Mit 28 Punkten nach 14 von 34 Spielen liegt der FCK nach der Baumjohannschen Zwei-Punkte-Formel in der Ideallinie: ”Ich habe ja schon vor Wochen gesagt, dass es unser Ziel sein muss, in diesem Zweierschnitt zu bleiben.”

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