Rheinpfalz Werner Becker tritt für FDP an
Für eine Überraschung bei der Listenaufstellung der Kreis-FDP hat Werner Becker gesorgt: Der ehemalige Rodalber CDU-Bürgermeister will über die FDP-Liste in den Kreistag einziehen. Platz eins darauf belegt der FDP-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Reiner Hohn., Platz zwei Roland Gappa (Dahn) und Platz drei Werner Becker.
Anwesend war Becker am Samstag nicht. Nur 20 von derzeit 174 Parteimitgliedern FDP Südwestpfalz und einige Nichtmitglieder waren ins Brauhaus Kuchem nach Pirmasens gekommen. Für den verhinderten Kreisvorsitzenden Steven Wink begrüßte die stellvertretende Vorsitzende Maria Wagner die Versammlung. Versammlungsleiter Reiner Hohn betonte, dass viele Parteien, insbesondere die kleineren, Probleme bei den Aufstellungen ihrer Listen hätten, Mehrfachbenennungen seien an der Tagesordnung. Anders verhalte es sich bei der Südwestpfalz-FDP, wo alle 42 Plätze besetzt werden und dazu noch zwei Ersatzkandidaten gewählt werden könnten. In Kreisvorstandssitzungen hätte man eine Liste erstellt, wozu er bat, über die einzelnen Plätze nicht getrennt abzustimmen, sondern über die verbundene Einzelwahl. Einstimmig billigten die Mitglieder diese Möglichkeit der Wahl. Man habe, so Hohn sich darauf verständigt, dass alle Verbandsgemeinden berücksichtigt wurden, in denen man Mitglieder habe. Zusätzlich wurde berücksichtigt, wie die Kandidaten bei den Wahlen 2014 und 2009 abschnitten. Sein FDP-Kollege im Kreistag, der Hauensteiner Ortsbürgermeister Bernhard Rödig, habe gebeten, ihn nicht mehr vorne auf die Liste zu setzen. Für ihn nominierte man als erste Frau auf der Liste mit Platz fünf die Hauensteiner Ratsfrau Barbara Hengen. Die eigentliche Überraschung war jedoch, dass Rodalbens früherer CDU-Bürgermeister Werner Becker nach Angebot von Hohn und einigen Tagen Bedenkzeit für die Kreis-FDP-Liste kandidiert und dort nun auf Platz drei ins Rennen geht. Laut Hohn hat Becker ihm seine Zusage gegeben, nachdem er bei der CDU keine Berücksichtigung gefunden habe. Nachdem die FDP bislang nur in den Verbandsgemeinden Zweibrücken-Land, Thaleischweiler-Wallhalben und Dahner Felsenland mit Kandidaten präsent gewesen sei, sei man es nun auch in der Verbandsgemeinde Rodalben. Zusammen mit Sebastian Schäfer aus Höhfröschen kündigte Hohn zudem an, dass man nun auch Mitglieder in der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land habe. Kandidaten gebe es nicht nur auf der Kreisliste, vielmehr werde man erstmals eine eigene Liste zur Wahl des Verbandsgemeinderates Pirmasens-Land einreichen. Hohn: „Wir sind gut aufgestellt mit einer Mischung aus Alt und Jung. Ich denke, dass man den Kandidaten einen großen Vertrauensvorschuss für die Wahl mitgeben sollte.“ Nachdem die FDP seit 2014 nur noch durch ihn und Rödig im Kreistag vertreten sei, gehe es darum, an die Wahl des Jahres 2009 anzuknüpfen. Dort hatte die FDP 9,8 Prozent und vier Sitze erreicht. Die Zeichen hierfür stünden gut. Kritik an der großen Koalition im Kreistag gab es von Hohn nicht. „70 Prozent des Kreishaushaltes ist schon für Jugend und Soziales verplant. Der Handlungsspielraum ist sehr, sehr gering“, stellt er fest. Keinen Hehl machte der Hornbacher Stadtbürgermeister jedoch daraus, dass die Kommunalaufsicht kein Freund der Kommunen sei. Am Ende zeigte sich Hohn zuversichtlich: „Wir sind auf einem guten Weg“.