Rheinpfalz Weg frei für nächste Generation
Die Glaserei Krumholz ist ein kleines Familienunternehmen mit langer Tradition. 1890 hatte Glaser Peter Krumholz in Bergzabern seinen Betrieb eröffnet. In der dritten Generation führte zuletzt Walter Krumholz die Glaserei. Seit dessen Tod 2012 ist Ehefrau Hannelore Krumholz, die nach wie vor in ihrem Heimatort Niederschlettenbach wohnt, Geschäftsführerin. Nun wird sie die Geschäfte in jüngere Hände übergeben.
Seit Januar sind Tochter Stefanie und deren Ehemann Jürgen Krumholz die Chefs in der Brückwiesenstraße. Der Schritt kommt nicht überraschend, denn „es war von Anfang an klar, dass ich das Geschäft einmal übernehme“, sagt die 40-Jährige. Gut vorbereitet ist sie. Schon früh hat sie in Karlsruhe eine Glaserlehre absolviert und anschließend im Betrieb des Vaters mitgearbeitet. Ebenfalls in Karlsruhe hat sie im Januar 2014 ihren Meisterbrief abgelegt. Sie wird sich künftig verstärkt um die Büroarbeit kümmern, will aber auch in der Werkstatt präsent sein. Ihr Ehemann hat 1996 bei Schwiegervater Walter Krumholz eine Glaserlehre absolviert und 1998 den Meisterbrief erworben. Seit 2006 ist er der Werkstattleiter. Nach dem Tod von Walter musste Jürgen Krumholz mehr Verantwortung übernehmen. So ist er seitdem auch für die Ausbildung der Lehrlinge zuständig. In allen Fachbereichen, die die Firma anbietet, bildete sich der 48-Jährige fort. Da Chef und Chefin jeweils den Meistertitel tragen, könne man getrost von „Fachkompetenz in doppelter Ausführung“ sprechen, so Jürgen Krumholz schmunzelnd. 1984 hatte die Firma Krumholz das 4000 Quadratmeter großes Gelände erworben und eine Werkhalle von etwa 300 Quadratmeter errichte. Der Fensterbau kam hinzu. Holzfenster werden sogar komplett in der eigenen Werkstatt gefertigt. „Bei Sanierung und Denkmalschutz“, so Jürgen Krumholz, „versuchen wir moderne technische Standards harmonisch in das schützenswerte Gesamtbild zu integrieren. Der eigene Charakter des Gebäudes wird erhalten und das Objekt zugleich qualitativ aufgewertet“. Die Glaserei liefert auch Türen, Gläser und Spiegel mit sämtlichen Glasarten, Sonderformen oder verschiedene Oberflächenbehandlungen, ob edel oder schlicht. Ganzglas-Konstruktionen, Rollläden und Sonnenschutz stehen ebenfalls im Programm. Ganz wichtig sind dem Meisterbetrieb Service und Kundenzufriedenheit. In Gesprächen mit den Kunden könnten oft individuelle Lösungen erarbeitet, Reparaturen in Angriff genommen oder einfach Ersatzteile beschafft werden. Derzeit arbeiten vier Mitarbeiter, davon ein Auszubildender, in der Glaserei, die einen Jahresumsatz von 250.000 bis 350.000 Euro erwirtschaftet. Kunden hat die Firma in der Pfalz bis ins Elsass und nach Karlsruhe. Was die Zukunft betrifft, geben sich die beiden jungen Unternehmer ganz bodenständig: „Wir wollen auf die Erfahrung und Tradition der Firma aufbauen und sie pflegen.“ (na)