Rheinpfalz Wasserzähler selbst ablesen

In Rodalben müssen die Verbraucher künftig selbst die Wasserzähler ablesen, in den Ortsgemeinden dagegen bleibt alles wie gehabt
In Rodalben müssen die Verbraucher künftig selbst die Wasserzähler ablesen, in den Ortsgemeinden dagegen bleibt alles wie gehabt.

In diesem Jahr werden die Ableser der Wasserzähler in der Stadt Rodalben zwischen Weihnachten und Neujahr nicht mehr an den Haustüren klingeln. Die Weitergabe dieser Zahlen an die Verbandsgemeindeverwaltung sollen künftig die Verbraucher selbst übernehmen. In den verbandsangehörigen Ortsgemeinden bleibt dagegen alles beim Alten.

Darüber informierte der erste Beigeordnete Peter Spitzer am Dienstag den Werksausschuss. „Die Verbandsgemeinde kann es sich nicht leisten, für diese Aufgabe Mitarbeiter einzusetzen“, so Spitzer. Es sei nicht gelungen, freiwillige Helfer für diesen Dienst ausfindig zu machen, auch nicht Schüler oder Studenten. Die Verbraucher würden deshalb gebeten, Ablesekarten an die VG zurückzuschicken. Dabei könnten sie die Information auf dem Postweg, per Mail oder Fax weitergeben; es genüge auch einfach ein Anruf. Bleibe die Bekanntgabe aus, werde der Verbrauch geschätzt. „Spätestens nach sechs Jahren, wenn die Zähler ausgetauscht werden, liegen die genauen Zahlen vor“, sagte Spitzer. Dann seien unter Umständen Rückzahlungen zu leisten. Einige Kommunen, zum Beispiel die Stadtwerke Pirmasens, praktizierten dieses Verfahren schon länger. Die Rücklaufquote liege zwischen 30 und 50 Prozent. 8300 Euro im Jahr habe die VG das Ablesen der Wasserzähler zuletzt gekostet, merkte Werkleiter Alexander vom Hagen an. Für die Einführung der Ablesekarten seien im ersten Jahr 4500 Euro veranschlagt, unter anderem für die neue Software. Bei einer Enthaltung empfahl der Ausschuss dem Verbandsgemeinderat, den Wirtschaftsplan 2019 für das Wasser- und Kanalwerk zu beschließen. Sowohl im Wasser- als auch im Kanalwerk geht es vor allem um die Inlinersanierung von Rohren oder Leitungen. Dies betrifft zum Beispiel die Lohnstraße und die Pirmasenser Straße in Rodalben, die Hauptstraße in Münchweiler, die Pfarr- und Schulstraße in Leimen und die Marhöferstraße in Clausen. Dringend der Sanierung bedarf die alte, löchrige Wasserleitung in der Rodalber Schillerstraße. Starke Schäden hätten hier schon Wasser durch Hauswände vordringen lassen. Georg Schäfer (CDU) forderte nochmals, neuralgische Schadstellen in Clausen in die Planung aufzunehmen. Dies gelte etwa für die Zone unterhalb des Kreuzbergs oder des Friedhofs. Bei Starkregen liefen dort die Keller voll. Erst müsse die Planung vorliegen – Messungen seien bereits im Gange –, dann könnten Mittel für Gegenmaßnahmen in den Haushalt eingestellt werden, erwiderte vom Hagen. Geklärt werden konnten die Irritationen aus der vorigen Ausschusssitzung hinsichtlich „chaotisch“ anmutender Zahlen (vom Hagen) über die Rohrsanierung in der Lohnstraße. Ausgelöst hatten die Verwirrung Vorhaben, die in der Planung standen, jedoch nicht ausgeführt werden konnten und nun zusammen mit zusätzlichen Zahlen (Bauabschnitt zwei) wieder im Wirtschaftsplan auftauchten. Fazit: Die Gesamtkosten der Sanierung in der Lohnstraße sollen 680.000 Euro betragen, nicht, wie irrtümlich vermutet, mehr als eine Million. Wie der Haushalt künftig geschrieben wird, ob mit oder ohne Vergleichszahlen aus dem Vorjahr, will die Ausschuss in der ersten Jahreshälfte beraten. Unzufrieden hatte sich Peter Pfundstein (FWG) geäußert, weil der Wirtschaftsplan nur ein Jahr umfasse und sich nicht auf die vorgeschriebenen fünf Jahre erstrecke, weil Zahlen fehlten, Investitionen und deren Finanzierung nicht ersichtlich seien. Den Mangel begründete vom Hagen mit nicht eingereichten Zahlen aus den Ortsgemeinden. Spitzer bestätigte die fehlenden Rückmeldungen aus den Gemeinden, weshalb Projekte nur spät über einen Nachtragshaushalt umzusetzen seien. „Wir brauchen ein Straßenausbauprogramm der Ortsgemeinden“, sagte er. Keine Probleme bereitete die Festlegung der Gebühren und Beiträge (wir berichteten am 15. November). Im Kanalwerk verringert sich die Schmutzwassergebühr von 2,16 auf 2,13 Euro pro Kubikmeter. Angehoben werden die wiederkehrenden Beiträge für das Niederschlagswasser um 8,1 auf 25,7 Cent. Die Gebühr für die Entsorgung der Abwassergruben bleibt bei 20 Euro pro Kubikmeter. Die Trinkwassergebühr steigt geringfügig auf 1,18 Euro (brutto), der wiederkehrende Beitrag Wasserversorgung kommt auf 11,3 Cent pro Kubikmeter.

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