Eisenberg Wasser wird teurer

In der Verbandsgemeinde Göllheim steigt der Wasserpreis. Der Zeitpunkt kurz vor der Kommunalwahl sei nicht gerade am günstigsten, doch die wirtschaftlichen Gründe seien zwingend, kommentierte Bürgermeister Klaus-Dieter Magsig. So sahen es auch alle Fraktionen im VG-Rat, der die Erhöhung am Montag einstimmig beschloss.

Die Gebührenerhöhungen der vergangenen Jahre hätten die Verluste des Wasserwerks zwar eindämmen, aber nicht ausgleichen können, rechnete Magsig vor. Nach Defiziten von rund 100.000 Euro im Jahr 2012 und 266.000 Euro 2013 drohten jetzt kassenwirksame Verluste, die den Haushalt der VG belasten würden. Als Gründe nannte Magsig gleichbleibend hohe Fixkosten bei sinkendem Wasserabsatz und entsprechend geringeren Einnahmen. Die Preise werden in zwei Schritten angehoben. Ab dem 1. April steigt die monatliche Grundgebühr für den Wasserzähler des normalen Wohnhauses um einen Euro auf acht Euro. Zum 1. Januar 2015 wird dann auch der Wasserpreis um zehn Cent pro Kubikmeter von 1,30 Euro auf 1,40 Euro angehoben. Den Aufschlag wertete Magsig wie auch die Fraktionssprecher als „moderat“. Im Vergleich zu anderen vergleichbaren Kommunen stehe man weiterhin günstig da. Helmut Krauß (SPD) verwies auf das Grundproblem: Das ökologische Ziel, Wasser zu sparen, habe man erreicht, man bezahle diesen Erfolg beim Schutz des Nahrungsmittels Wasser jedoch mit immer höheren Wasserpreisen. Es sei an der Zeit darüber nachzudenken, wie sich diese Spirale durchbrechen lasse. Mit der Änderung der Entgeltsatzungen für die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung erhalten die Verbandsgemeindewerke die Möglichkeit, Geldansprüche aus unbezahlten Rechnungen vor dem Verfallen zu schützen. Der Förderbescheid über 122.500 Euro aus dem „Leader/Paul“-Programm für den öffentlichen Teil des geplanten „Re(b)fugiums“ bei Albisheim liege jetzt vor, informierte Magsig. Über eine Zufahrt von der B 47 erreichbar, soll unterhalb des Warteturms ein Parkplatz mit Toilettenanlage und E-Bike Ladestation entstehen. Ein Schauweinberg rundet die öffentlichen Außenanlagen ab. Eine Vinothek mit Gastraum und Terrasse ist der Part eines privaten Investors. Die Planung für den öffentlichen Teil vergab der Rat in nicht öffentlicher Sitzung. Bis Mitte nächsten Jahres, erklärte Magsig, müsse das Projekt verwirklicht sein. Geändert wurde der Konsolidierungsvertrag zur Teilnahme am „Kommunalen Entschuldungsfonds Rheinland-Pfalz“. Durch die Bereinigung der Berechnungsgrundlage vermindert sich der jährliche Konsolidierungsbeitrag der Verbandsgemeinde um rund 5000 Euro auf 102.234 Euro. Gleichzeitig sinkt die jährliche Landeszuweisung um rund 10.000 Euro. In einem Schreiben an die Mitglieder des VG-Rates hatte Ratsmitglied Thomas Mattern (SPD) auf die Gefahren aus der unkontrollierten Vermehrung von streunenden Katzen hingewiesen und eine Diskussion über die Einführung einer Kastrationspflicht für Katzen in der VG angeregt. Mattern bezog sich dabei auf den gleichen Beschluss des Wormser Stadtrats. Grundsätzlich, erklärte Magsig dazu, stelle sich bei einer solchen Verordnung die Frage der Überwachung. Der Stadtratsbeschluss aus Worms, auf den Mattern Bezug nehme, sei von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion nicht genehmigt worden. Voraussetzung für eine solche Verordnung sei, dass es im Vorfeld gravierende Zwischenfälle gegeben habe. Magsig empfahl vor diesem Hintergrund, ohne dass es Widerspruch aus dem Rat gab, „die Dinge im Auge zu behalten“ und abzuwarten. (til)

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