Rheinpfalz Waldmohrerin will Holz beerben

Für die 8140 Wahlberechtigten in der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau heißt es morgen: Ran an die Urne! Gewählt wird ein neuer Bürgermeister, der künftig die Geschicke der Verbandsgemeinde lenken soll. Ins Rennen um den Sessel des Verwaltungschefs gehen Christdemokrat Erik Emich aus Miesau und die Sozialdemokratin Charlotte Jentsch aus Waldmohr.

Die Kandidaten bewerben sich um die Nachfolge von Bürgermeister Werner Holz, der im Januar in den Ruhestand geht. Der SPD-Politiker steht seit 25 Jahren an der Spitze der Verbandsgemeinde. Auch seine Vorgänger Horst Sülzle und Peter Holz gehörten der SPD an. Seit Gründung der VG 1971 saß damit stets ein Genosse auf dem Chefsessel der Verwaltung im Bruchmühlbacher Rathaus. Morgen wird der 42-jährige CDU-Bewerber Erik Emich versuchen, nach knapp 35 Jahren roter Herrschaft einen Parteiwechsel im Bürgermeisteramt herbeizuführen. Emich tritt gegen eine Neueinsteigerin an: Seine Konkurrentin Charlotte Jentsch ist bisher nur im Ortsgemeinderat ihrer Heimatgemeinde Waldmohr seit der Kommunalwahl im vergangenen Jahr aktiv. Die Rechtsanwältin aus dem Landkreis Kusel tritt für die SDP an. Die 37-jährige Mutter dreier Kinder betreibt eine Kanzlei in Waldmohr. Morgen haben die Bürger die Wahl zwischen diesen beiden Bewerbern. Zahlreiche Menschen haben bereits vorab ihr Kreuzchen gemacht: Bis gestern Nachmittag stimmten 1034 Bürger – und damit 12,7 Prozent der Wahlberechtigten – per Briefwahl ab, wie die Verwaltung auf Anfrage mitteilte. „Das ist sehr, sehr viel“, so die Einschätzung von Büroleiterin Christel Mieves. Bei der letzten Bürgermeisterwahl 2007 waren nur 546 Briefwähler registriert worden. Damals lag die Wahlbeteiligung bei 49,1 Prozent. Ein Wert, den auch Emich und Jentsch zu erreichen hoffen. Gestern waren beide nochmals im Haustürwahlkampf unterwegs. Die Wochen vor der morgigen Wahl waren in Bruchmühlbach-Miesau gekennzeichnet von heißen Diskussionen über eine mögliche Fusion. Dies war bis in den Landkreis Kusel übergeschwappt, denn die Landesregierung hatte eine Dreierfusion mit Schönenberg-Kübelberg und Waldmohr ins Gespräch gebracht. Dies allerdings war im Kuseler Südkreis nicht umgehend auf Gegenliebe gestoßen. Nicht lange nach dem Vorstoß aus Bruchmühlbach hatte das Land dann signalisiert, den Fusionswünschen der drei Verbandsgemeinden Schönenberg-Kübelberg, Waldmohr und Glan-Münchweiler seinen Segen zu erteilen. Ungeachtet der Verwaltungsreform hatte der Rat in Bruchmühlbach-Miesau aber beschlossen, die Bürgermeisterwahl wie ursprünglich geplant anzusetzen. (oef/cha)

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