Rheinpfalz Wahlempfehlung noch unklar

Im Homburger Stadtrat geht die SPD als stärkste Fraktion aus der Kommunalwahl hervor – noch vor der CDU. Unterdessen haben die beiden unterlegenen OB-Kandidaten Marc Piazolo (Allianz der Vernunft) und Barbara Spaniol (Linke) noch nicht entschieden, ob sie für die Stichwahl am 8. Juni eine Wahlempfehlung für Rüdiger Schneidewind (SPD) oder Peter Fuchs (CDU) geben möchten.

Zur RHEINPFALZ sagte Piazolo gestern, dass er sich eine Wahlempfehlung zwar vorbehalte. Zuvor gelte es für ihn, „aber noch ein paar Gespräche“ zu führen. Barbara Spaniol kündigte an, vor einer möglichen Empfehlung zunächst mit ihren drei künftigen Stadtrats-Fraktionskollegen von der Linken darüber zu reden. Obwohl sie mit 7,8 Prozent der Stimmen nach dem ersten OB-Wahlgang ausgeschieden ist, wertet Spaniol ihre Kandidatur als Erfolg: „Wir hätten niemals vier Stadtratsmandate für die Linke ergattert, wenn ich nicht kandidiert hätte.“ Stolz sei sie darauf, dass sie bei der OB-Wahl im größten Stadtteil Erbach-Reiskirchen zehn und in Homburg-Mitte 9,8 Prozent der Stimmen erhalten hat. Leider habe sich Rüdiger Schneidewind auf eine Fortsetzung der Großen Koalition und ein „Weiter so“ festgelegt, sagte Winfried Anslinger, Sprecher der Homburger Grünen, gestern zum Wahlausgang. Mit Blick auf die Stichwahl erwartet er, dass die Grünen Schneidewind „voraussichtlich nicht unterstützen“ werden: „Denn er verspricht eine Fortsetzung der Party, obwohl der Sparkommissar schon vor der Tür steht.“ Hatte Georg Weisweiler von der Gruppierung Allianz der Vernunft bereits am Wahlabend eine Wahlempfehlung zugunsten des CDU-Kandidaten Peter Fuchs angedeutet, will er die letzte Entscheidung Marc Piazolo überlassen. Über das Stadtrats-Wahlergebnis ist Weisweiler enttäuscht: „Offensichtlich haben viele AfD-Wähler nach dem Stimmzettel der Europawahl ihr Kreuzchen auch beim Stadtrat hinter der AfD gemacht. Ich hätte uns bei etwa sechs bis acht Prozent erwartet.“ Weisweilers Mitstreiter Peter Müller, bislang „Fraktion für Homburg“: „Die Allianz hat ihre strategischen Wahlziele mehr als deutlich verpasst.“ Indirekt habe der Wähler nun zugunsten von Großvorhaben wie Schwimmbad und Enklerplatz entschieden. (ghm)

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