Rheinpfalz Viele wollen nichts davon wissen

Weniger Müll produzieren, das ist die Idee hinter dem Recup-System. Die Coffee-to-go-Becher werden mehrfach verwendet.
Weniger Müll produzieren, das ist die Idee hinter dem Recup-System. Die Coffee-to-go-Becher werden mehrfach verwendet.

Die mintgrünen und hellbraunen Mehrweg-Kaffeebecher erobern Landau: Neun Cafés und Geschäfte bieten ihren Kunden mittlerweile das Pfandsystem für To-go-Becher von Recup in Landau an. Manche Betreiber sind mit der Resonanz sehr zufrieden, andere weniger.

Landau wird immer sauberer – dank Recup aus München, dem Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL), aktuell neun Partnern und den Kunden, die das Angebot nutzen. Die wiederverwendbaren To-go-Becher können für einen Euro erworben werden. Wie berichtet, gibt es das Geld zurück, wenn Kunden sich in teilnehmenden Cafés, Bäckereien oder bei anderen Partnern von den Bechern wieder trennen möchten. Das Ziel: Abfallvermeidung. Die Becher aus Polypropylen, einem relativ harten und wärmebeständigen Kunststoff, werden von einer Firma im Allgäu hergestellt. Hundertfach genutzte Recup-Becher werden dort recycelt. Die Kosten für die ersten Starterpakete mit 0,3- oder 0,4-Liter-Bechern übernimmt der EWL. Verglichen mit Berlin oder Hamburg ist Landau zwar klein, die Resonanz aber ist groß. „Wir wollen ebenfalls die Mehrwegbecher von Recup bestellen“, berichtet Frédérique Viriat vom Café Segafredo am Landauer Rathausplatz. Gäste hätten bereits danach gefragt. Ihr gefällt die Idee, die Umwelt zu schützen. Sie sei sehr gespannt, wie sich der Verkauf der Becher entwickle. Das Segafredo ist damit der neunte Recup-Partner in Landau. Die Kunden seien eher geteilter Meinung, berichtet Heike Michel von der teilnehmenden „Havanna Casino Café Bar Lounge“: „Die einen finden die Idee super und kommen deswegen zu uns. Andere finden die Becher umständlich, da man die Deckel nicht mitabgeben kann, sondern kaufen muss“, sagt Michel. „In Landau wird es noch ein wenig Zeit brauchen.“ Auf Nachfrage bei Recup teilt Iris Vilsmaier mit, dass Kunden die Deckel behalten und diese „gebrandet“ werden können. Heißt: Der Deckel kann mit einem Firmenlogo oder ähnlichem bedruckt werden. Das Kaufen der Deckel komme dem Hygienebedürfnis der Nutzer entgegen. Am Landauer Hauptbahnhof läuft es noch nicht so gut: „Ich biete die Becher sogar extra an – viele Kunden wollen aber davon nichts wissen“, sagt Verena Halde von Onexpress. Ein anderes Bild zeigt sich nur 250 Meter entfernt bei der Kaffeerösterei. „Im Moment haben wir kaum noch die Hälfte der Becher“, sagt Amrei Heinz. Vilsmaier von Recup findet die Resonanz in Landau beachtlich. „Für ein kleines Café mit rund 20 To-go-Bechern am Tag lohnt sich das Ganze schon“, sagt sie. Erste Städte hätten sogar Becher mit dem Namen der Stadt drauf. Eine Regional-Edition mit eigenem Design für die Südpfalz wäre also denkbar, wenn das Recup-Netz in Landau weiter wächst. Internet www.recup.de

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