Rheinpfalz Viel Unmut über Dorfpolitik
Beinahe wäre es zu Tumulten gekommen: Viele Bürger waren zur Sitzung des Gemeinderats gekommen. Die Einwohnerfragestunde wollten einige nutzen, um ihren Unmut über die Dorfpolitik zu äußern. Ortsbürgermeister Jörg Fehrentz verhinderte ein Entgleisen, indem er nur Fragen zuließ.
Gefragt wurde dann nach dem Verbleib zweier bepflanzter Sandsteintröge sowie nach alten Grabmälern auf dem alten Friedhof. Hier hatte Fehrentz mit dem Beigeordneten ein großes Kreuz in Einzelteilen sichergestellt, das der Heimatverein wieder aufstellen kann. Auf der Tagesordnung stand das Angebot der Pfalzwerke, die Leuchtmittel bei 33 Straßenlaternen auf LED umzustellen. Diese werden bei den Stromkosten und der Wartung 2600 Euro jährlich einsparen, die Anschaffung kostet aber auch 19.000 Euro. Fehrentz erklärte, dass sich diese Kosten nach 7,5 Jahren amortisiert haben werden. Zwei Ratsmitglieder waren dennoch gegen die Investition. Die Änderung der Friedhofssatzung wurde intensiv diskutiert. Einhellig wurde dann beschlossen, die vorhandenen 320 Baumurnengrabstätten auch an Auswärtige zu vergeben; wenn 250 belegt sind, wird sich der Gemeinderat noch einmal mit dem Thema befassen. Wie Die RHEINPFALZ berichtete, waren von Fachbehörden Mängel an der Kindertagesstätte „Nimmerland“ festgestellt worden. Fehrentz hatte sich daraufhin fachlichen Rat zu den anzunehmenden Baukosten geholt. Den Schrecken, den er bei der Auskunft erfuhr, vermochte er dem Rat zu übermitteln: anstatt mit 70.000 Euro müsse mit 210.000 Euro gerechnet werden. Er konnte jedoch auch Hoffnung verbreiten, weil das Förderprogramm 3.0 bis zu 90 Prozent der Summe übernehmen könne. Bürgermeister Klaus Schillo sagte hier seine Unterstützung eines Antrags zu. Zugleich aber sollte auch ein Antrag auf Förderung aus dem Investitionsstock gestellt werden. Der Gemeinderat war einverstanden. Dem Spielplatz fehlt bislang ein Bereich, der sich für Kleinkinder eignet. Fehrentz hat einen Plan dafür erstellen lassen, auf dessen Grundlage eine Kostenschätzung in Höhe von 21.000 Euro ermittelt wurde. Auch hierfür wurde ein Antrag auf Förderung gestellt. Der dritte Antrag dieser Art entfachte heftige Diskussionen unter den Ratsmitgliedern, wobei es schon strittig war, ob die Frutzweiler Straße überhaupt einen Ausbau benötigte. Auch die Funktion des Abwasserkanals wurde bezweifelt. Bei der Abstimmung gab es schließlich sieben zu sechs Stimmen, dass ein Antrag auf Förderung gestellt werde. Die geplante Dreierfusion erforderte ein Votum auch der Gemeinde Steinbach. Schillo erläuterte die Hintergründe, die eine Fusion von Glan-Münchweiler mit Schönenberg-Kübelberg und Waldmohr haben notwendig werden lassen. Eine wichtige Ursache sei der Schwund der Einwohnerzahlen. In einem größeren Verbund lasse sich eine Verwaltung doch wirtschaftlicher gestalten. Eine größere Verwaltung könne zudem Aufgaben näher zu den Bürgern bringen, die bislang von der Kreisverwaltung angeboten werden, wie Bauaufsicht und Kfz-Zulassung. Bei einer Enthaltung votierte der Gemeinderat für die Fusion der Verbandsgemeinden Glan-Münchweiler, Schönenberg-Kübelberg und Waldmohr. (hjse)