Frankenthal Variopark: Baustart im dritten Quartal erhofft

Das Bensheimer Vorbild: Bis auf Details wird der Frankenthaler Variopark dem Komplex in Südhessen stark ähneln.
Das Bensheimer Vorbild: Bis auf Details wird der Frankenthaler Variopark dem Komplex in Südhessen stark ähneln.

Das Konzept steckt im Namen: Variopark. Flexibel und interessant für viele Mieter unterschiedlicher Branchen möchte Immobilienunternehmer Ralph Gumb sein. Er will in Frankenthal bis zu zehn Millionen Euro in ein Projekt stecken, das weitgehend dem Prototypen im südhessischen Bensheim entspricht. Ein Besuch.

Das gut 10.000 Quadratmeter große Grundstück in der Adam-Opel-Straße hat der Projektentwickler zwar schon im Frühsommer vergangenen Jahres von der Exco GmbH gekauft. Sobald die Baugenehmigung für die zwei dort geplanten Gebäuderiegel vorliegt, könnte es aber schnell gehen: „Von der Genehmigung bis zum bezugsfähigen Gebäude dauert es maximal neun Monate“, sagt Geschäftsführer Ralph Gumb. Das Geheimnis dieser Geschwindigkeit: standardisiertes Bauen. Konstruktionsweise, Grundriss und technische Ausstattung der Varioparks sind Gumb zufolge immer gleich – bis auf Details zumindest. Der Prototyp, den Gumb im Westen seiner Heimatstadt Bensheim (Kreis Bergstraße) hat bauen lassen, ist Vorbild für die Folgeprojekte in Pfungstadt (Kreis Darmstadt-Dieburg) und nun auch in der Pfalz.

„Nachfrage extrem hoch“

Anders als bei vielen Projekten im Gewerbesektor baut Gumb, der als geschäftsführender Gesellschafter der MP Holding reichlich Erfahrung mit deutlich größeren Logistikimmobilien besitzt, auch „spekulativ“, wie er das nennt. Das bedeutet: Die Bagger rollen nicht erst dann, wenn die geplanten Flächen schon weitgehend an künftige Nutzer vermietet sind. Für den Standort Frankenthal schätzt der Geschäftsmann das Risiko als ziemlich gering ein. „Wir haben hier offenbar einen Nerv getroffen. Die Nachfrage ist extrem hoch“, sagt Ralph Gumb.

Die Zielgruppe, die er mit dem Konzept Variopark anvisiert, ist überall die gleiche: kleine und mittelständische Gewerbebetriebe, aber auch Großhändler, die einen Showroom fürs Präsentieren ihres Sortiments einrichten wollen. Die haben die Chance, sich aus den 14 zweigeschossigen Modulen der zwei jeweils 3100 Quadratmeter großen Hallen eine für sie passende Fläche auszusuchen. 450 Quadratmeter sind dabei die kleinste verfügbare Einheit. Abgetrennt werden die Bereiche von sogenannten Sandwich-Paneelen zwischen den Betonpfeilern, die sozusagen das Skelett des Gebäudes bilden.

Solarzellen auf dem Dach

Den Ausbaugrad bestimmt nach Darstellung von Ralph Gumb jeder Mieter selbst. Wenn diese Planung stehe, könne der Betrieb innerhalb von sechs bis acht Wochen einziehen, sagt er. Der passionierte Radfahrer setzt mit den Varioparks auf eine gewisse Nachhaltigkeit: Auf die Dächer der Immobilien kommen Solaranlagen und Begrünung. Reiche die auf diesem Weg produzierte Elektrizität nicht für den Energiebedarf der Unternehmen, werde „hundertprozentiger Ökostrom“ zugekauft, sagt Gumb. Das Außengelände werde in Absprache mit örtlichen Naturschützern gestaltet – etwa mit einheimischen Gehölzen und offenen Entwässerungsgräben.

Im Blick hat der Südhesse bei der Planung seiner Projekte auch das Thema Mobilität: An vielen der Parkplätze vor den Hallen in Bensheim sind sogenannte Wallboxen zum Aufladen von Fahrzeugen mit Elektromotor. Auf Gumbs Wunschliste für alle Standorte: eine Station für Leihfahrräder.

Lob für Verwaltung

Variopark-Chef Gumb bezieht den Aspekt der Nachhaltigkeit aber nicht nur auf die technische Ausstattung der Gebäude oder das beim Bau verwendete Material, sondern auch auf das Konzept an sich: „Wir können auf engstem Raum viel Gewerbe unterbringen“, sagt er. Der Flächenverbrauch sei mit mehreren Firmen unter einem Dach deutlich geringer. Gumb bevorzugt, wie er betont, das Bauen auf „Brownfield“: auf Grundstücken also, die bereits gewerblich genutzt waren.

Für Frankenthal, wo die Finanzierung über die Sparkasse Rhein-Haardt laufe, hofft Ralph Gumb auf einen Baubeginn im dritten Quartal des laufenden Jahres. Die Zusammenarbeit mit der Stadt lobt er dabei ausdrücklich. Das gelte für die Verwaltungsspitze genauso wie für die Fachabteilungen: „Das erleben wir nicht überall so.“

Die zwei jeweils 3100 Quadratmeter großen Hallen können nach Angaben des Bauherrn im Inneren flexibel aufgeteilt werden.
Die zwei jeweils 3100 Quadratmeter großen Hallen können nach Angaben des Bauherrn im Inneren flexibel aufgeteilt werden.
Die Betonsäulen markieren die kleinstmögliche Einheit, die Geschäftsführer Ralph Gumb seinen Mietern anbietet.
Die Betonsäulen markieren die kleinstmögliche Einheit, die Geschäftsführer Ralph Gumb seinen Mietern anbietet.
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