Rheinpfalz Uznamen mit großem Fest gefeiert

Vom Jubiläumswagen mit der Dorfspitze wurden Bündel mit Kienholzspänen verschenkt.
Vom Jubiläumswagen mit der Dorfspitze wurden Bündel mit Kienholzspänen verschenkt.

«MÜNCHWEILER.» Zum Auftakt am Freitagabend fanden sich überraschend viele Gäste ein, darunter auch kommunale Politprominenz. Zum letzten Mal als Bürgermeister begrüßte Georg Denz die Besucher. Er erinnerte an den Festursprung 1979. Anlässlich des 800-jährigen Bestehens der Gemeinde war das Kienholzfest kreiert worden. Er lobte Timo Bäuerle, den Vorsitzenden des organisierenden Kultur- und Verkehrsvereins (KVV): „Timo nimmt sich eigens Urlaub, damit alles klappt.“ Bäuerle wiederum dankte Andreas Bischoff und allen Helfern. Zum Amtsabschied durfte Denz das Freibierfass selbst anschlagen, was ihm problemlos gelang. Nach knalligen Böllerschüssen des Schützenvereins hieß es „a’zapft is“. Garant eines gelungenen Kienholzfestes sind die Kienholzmusikanten, die mit schmissigen Melodien unter der Leitung von Christian Bischoff bestens unterhielten. Im Bürgerhaus empfingen Michaela Mayer-Wilkens und Ulrike Kästner zu ihrer Ausstellung. Die höchste Aufmerksamkeit der eher spärlichen Präsentation erhielten alte Fotos aus Jubiläums- und Gemeindezeiten. „Es wird immer schwieriger, Interesse zu wecken“, sagte Michaela Mayer-Wilkens. Der Besucherandrang am Freitagabend war bescheiden, was dem nass-kalten Witterung geschuldet war. Am Samstag hingegen strömten die Gäste zum Fest, dessen Standangebot allerdings abgespeckt war. Der Sonntag stand im Zeichen der Familien und des Umzugs mit großer Resonanz. Das Musikangebot, ob Live-Bands oder Solisten, kam sehr gut an. Gewöhnungsbedürftig ist immer wieder die ultralaute Black-Box der Jungen Union im Bürgerpark. Hier wäre weniger mehr ... Gelungener Festumzug Mit Spaß präsentierte Joachim Wadle sämtliche Zugteilnehmer. Schön war das Ambiente für die Besucher, die entlang der Hauptstraße, wie auf einer Festmeile, mit Sitzgelegenheiten verwöhnt wurden. Sehr zur Freude von Organisator Bäuerle waren die Rodalber Grünesputschefrauen bereits um 12 Uhr vor Ort. Sie brachten Gemüsekörbchen mit und gute Laune unter die Zuschauer. Schmissig eröffnete der Spielmannszug aus Hochstadt den Festumzug. Die Musiker sind befreundet mit Andreas Bischoff, der später mit den Kienholzmusikanten ebenfalls zur klingenden Unterhaltung beim Umzug und im Bürgerpark aufspielte. Schweres Geschütz bei den Schützen: Ihre mit Schwarzpulver gefüllten Gewehre erzeugten eine schöne Flamme am Gewehrauslauf und ohrenbetäubenden Lärm beim Salut. Zur Beruhigung kredenzten die Schützenfrauen gefüllte Weinbecherchen. Während die Kita Max und Moritz als vielköpfige Käfergruppe mitmarschierte, zeigte die Kita Sankt Georg ihre „Gänseblümchen Frederike“ in toughen Tüllröckchen. Volkstanz hautnah, so stellte sich die Volkstanzgruppe aus Dahn vor. Unter das Zugvolk hatten sich auch stattliche Abordnungen des Turnvereins und des Pfälzischen Badminton-Clubs gemischt. Brummigen Sound verbreiteten die Motorradfreude beim Umzugsspektakel. Spendierfreudig zeigten sich die Damen und Herren auf dem Jubiläumswagen mit der Gemeindeführung. Hier wurden viele kleine Kienholzbündel verschenkt. Gaudi und Feierlaune pur verbreitete der Auftritt erfolgreicher Abteilungen des neuen Fußballvereins Münchweiler (FVM). Man hatte sich etwas einfallen lassen: zunächst eine auf historisch getrimmte AH-Abteilung, die immer wieder stramm auflief, den Ball rollen ließ und posend Faxen machte. „Die Nummer eins sind wir“, stellten die FVM-Aktiven heraus. Sie zelebrierten, wie sich drei Vereintrikotfarben zu einem schwarz-grünen FVM „Hier kommt der Meister“ vereinen. Und dahinter die erfolgreiche FVM-Damenelf mit dem Schlachtruf „Vize-Meister“. Stets etwas Besonderes ist, wenn die Feuerwehr in Aktion tritt. Heuer wieder mit uraltem Handpumpenspritzwagen und natürlich mit kräftiger Dusche. Zweibeinige Umzugsteilnehmer mit ihren Vierbeinern gab’s beim Hundeverein. Zum Abschluss ein Oldtimertraum: Markus Hüther mit seiner „Tin Lizzy“, einem Ford von 1926. Für Ortsbürgermeister Denz war es ein schöner Abschluss seiner Amtszeit. Er freue sich, wenn er das Fest im nächsten Jahr nur noch als einfacher Gast besuchen werde, sagte er.

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