Südpfalz Ulf Stolterfoht erhält den Lyrikpreis der Südpfalz

Ulf Stolterfoht
Ulf Stolterfoht

Ulf Stolterfoht wird mit dem Lyrikpreis der Südpfalz geehrt. Die Jury würdigt ihn als „experimentierfreudigen Autor und virtuosen Wortkomödianten“.

Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 11. September zum zweiten Mal von den Kreisen Südliche Weinstraße und Germersheim sowie von der Stadt Landau in Kooperation mit dem Künstlerhaus Edenkoben und der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur im Edenkobener Künstlerhaus vergeben. Der Preis wird im zweijährigen Turnus verliehen. Erste Preisträgerin war Anja Utler.

Elf Gedichtbände hat Ulf Stolterfoht seit 1998 veröffentlicht. Darin und in poetologischen Essays habe er seine ironische und zugleich hochpolitische Verskunst zunehmend verfeinert. Die Sprachen der Philosophie und unserer Alltagswelt betreibt Ulf Stolterfoht als Langzeit-Projekt. Der letzte Band erschien 2018 unter dem Titel „fachsprachen XXXVII - XLV“. „Durch die in Binnenreimen organisierte Verschiebung des Sprachmaterials entsteht eine große Komik, die freilich nicht mit Nonsens zu verwechseln ist“, heißt es von der Jury. Ihr gehörten Michael Au, Michael Braun, Carolin Callies, Monika Rinck und Hans Thill an.

Besonderes Lob für ein Kriegsgedicht

Hervor hebt die Jury Stolterfohts bereits 2018 publiziertes Gedicht „brettschneider 1914“. Es sei eine drastische Fantasie über den Ausbruch eines großen Krieges. Am Ende zeige sich darin: Es ist „die völlig verwahrloste deutsche Sprache“, die diesen Krieg erst möglich macht.

Der 1963 in Stuttgart geborene Stolterfoht lebt seit 1994 als Schriftsteller und Übersetzer in Berlin. Für „holzrauch über heslach“, erschienen bei Urs Engeler, erhielt er 2008 den Peter-Huchel-Preis. Stolterfoht übersetzte Texte von Gertrude Stein und J. H. Prynne. Seine Heidelberger Poetikvorlesungen erschienen unter dem Titel „Methodenmann vs. Grubenzwang und mündelsichere Rübsal“.

Termin

Lyrikpreis der Südpfalz, 11. September, 11 Uhr, Künstlerhaus Edenkoben. Die Preisrede wird der Veranstalter und Herausgeber Matthias Kniep halten. Der Eintritt ist frei.

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