Rheinpfalz Trockenheit machtReben zu schaffen

Neustadt. Die anhaltende Trockenheit sowie die Hitze bereiten allmählich auch den Reben um Neustadt Stress. Besonders neue Anlagen sind nach Angaben des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd davon betroffen.

„Langsam ist es des Guten wirklich zu viel“, sagte Andrea Adams, Sprecherin des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd. Reben könnten Trockenheit normalerweise gut vertragen, da sie lange Wurzeln haben. Doch inzwischen sei die anhaltende Trockenheit auch für die alten Reben ein Problem, Junganlagen seien längst betroffen. Bei starker Hitze drohe den Beeren zudem die Gefahr von „Sonnenbrand“. Eine „gewisse Entspannung“ habe es in der Region durch die Niederschläge in der vorvergangenen Woche gegeben, sagte Gerd Götz, Berater Weinbau der Abteilung Weinbau und Oenologie im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz in Neustadt-Mußbach. Die Hauptwurzelzone der Reben sei von dem Regen erreicht worden. Nach statistischer Auswertung und Vergleich der Bodenwasserkurve mit dem Vorjahr habe die Bodenfeuchte in der Region Neustadt seit Mai aber kontinuierlich abgenommen. „Schwankungen sind normal“, erklärt Götz. Allerdings müsse man bei Junganlagen auf Anzeichen von Trockenstress achten. Die hätten noch kein großes Wurzelwachstum in die Tiefe, und Trockenstress bremse ihr Wachstum. Triebspitzen und Rebranken verkümmerten teilweise schon. Dies sei ein klarer Hinweis auf Wassermangel. Ob bewässert werden müsse, hänge auch von Rebsorte und Bodenqualität ab. Ein Portugieser etwa ertrage mehr Trockenheit als ein Dornfelder. Reben auf Sandböden wie bei Ellerstadt oder Extremlagen am Haardtrand benötigten schneller eine extra Bewässerung. (aew)

x