Rheinpfalz Tierische und menschliche Tragödien

Den Welttierschutztag am Samstag nutzte der Tierschutzverein Wasgau, um auf seinem Gnadenhof im ehemaligen Wakaya-Camp bei Dahn über seine Arbeit zu informieren. Diakon Michael Ganster von der katholischen Kirchengemeinde segnete am Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi, der auch als Schutzpatron der Tiere gilt, die Tiere des Hofs und die mitgebrachten Haustiere der Besucher.

Auf dem rund zwei Hektar großen Gelände kümmern sich die ehrenamtlichen Tierschützer um den Vereinsvorsitzenden Markus Guttenbacher derzeit um fünf Rinder, sechs Pferde sowie rund 25 Schafe und Ziegen, die von ihren Haltern aus den unterschiedlichsten Gründen abgegeben wurden. Oft seien die Tiere zu alt oder verletzt. Oft seien ihre bisherigen Halter altersbedingt nicht mehr in der Lage, ihre Tiere zu versorgen. Oft, so Guttenbacher, „stecken aber auch menschliche Tragödien dahinter“ – Todesfälle, Scheidungen, der Verlust des langjährigen Eigenheims samt Nebengebäuden, in denen die Tiere untergebracht waren. Mit Beginn der Finanzkrise vor einigen Jahren hätten sich diese Geschichten gemehrt. Sehr viel seltener als früher sei hingegen die Übernahme von Tieren, die durch das Veterinäramt aus schlechter Haltung befreit werden. Tagtäglich sind Helfer des Vereins vor Ort, um unentgeltlich bei den Tieren nach dem Rechten zu sehen und sie mit Futter und Wasser zu versorgen. Rund 30.000 Euro benötigt der Verein alljährlich für seine Tierschutzaufgabe. Knapp die Hälfte geht für den Kauf von Heu und sonstigem Futter drauf, der Rest verteilt sich auf laufende Betriebsaufgaben – vom Sprit für den Traktor bis zu Auslagen für den Tierarzt. Der Verein bestreitet alle seine Ausgaben ausschließlich aus Spenden. Geöffnet ist der Gnadenhof noch bis Ende Oktober jeweils sonntags von 14 bis 16 Uhr.

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