Rheinpfalz Tierisch tolle Veranstaltung

Fast sechs Stunden beste Unterhaltung erlebten die Narren am Wochenende in der vollbesetzten Schillerhalle bei der Prunksitzung des Carnevalvereins Donsieders (CVD). Unter dem Motto „Karneval der Tiere“ führten Alex Seim, der Vorsitzende des CVD, und Prinzessin Nina I. durch ein Programm mit akrobatischen Tänzen, stimmungsvollen Ohrwürmern und tollen Büttenreden.

Wo er auftritt, ist gute Stimmung programmiert: Oliver Betzer als „De klää Härtschd“ bewies, weshalb er nach 2014 auch zum „Super-Fastnachter 2015“ gewählt wurde. Auf seinem XXL-Stuhl erzählt der Routinier vom Fastnachtsclub Felsenland als kleiner Strolch über seine Kindheit: Mit viel Körpereinsatz und kindlicher Aussprache bringt der Fischbacher die Narren zum Lachen. Ein anderer Gast vom FC Felsenland, Tobias Paltz in seiner Paraderolle als „Bauer 3.0“, berichtete über die Leiden eines jungen ungebundenen Landwirtes bei der Frauensuche. Dabei bezog er zwei Frauen aus dem Publikum toll mit ein und sorgte für einen weiteren Höhepunkt der Veranstaltung. Das Urgestein im CVD, Klaus Hüther, verpackt als „Karlche“ tolle Pointen in seiner Büttenrede. Sein Repertoire reicht von Schulgeschichten über Erfahrungen mit Alkohol bis hin zu Erlebnissen bei der Bundeswehr. Am Ende seines Vortrags verriet Alex Seim, dass dies „der letzte Schultag vom Karlche“ war. Deshalb erhielt das Ehrenmitglied bei seinem letzten Auftritt von Seim den extra für ihn kreierten Preis: das „Goldene Karlche“. Dem selbst ernannten „Saarpfälzer“ Dorian Memmer gelang es in seiner Büttenrede sehr unterhaltsam zu erklären, was er mit pfälzischer Mutter und saarländischem Vater so alles erlebt hat. Passend dazu, wie sollte es anders sein, hielt er die „Maggi“-Flasche in der Hand. Seit die Familie einen Hund aus dem Saarland besitze, fühle sich der Vater „nimmi so allä im Keller“, berichtet Memmer. Der „Supertrottel“ (Karl-Heinz Göttel) gab, ähnlich wie der Grünstadter Günter Dudenhöfer später mit „Du Di“, bekannte und kurzweilige Gags zum Besten. Bettina Kehrwald vom CVD bewies als „Miss(t)gesang“ ihr gesangliches Talent. Die „Strammen Mädels“ vom KV Annweiler zeigten, was sie bei der Feuerwehr-Ausbildung gelernt haben. Besonders viel Applaus ernteten die Tanzvorführungen: Etwa die der Jüngsten des CVD. Die „Show Kids“ spannten den Bogen zurück zum Motto „Karneval der Tiere“ und zeigten einen wilden Löwentanz. Hier wurde deutlich, dass der CVD guten Gewissens auf den Nachwuchs zählen kann. Für einen weiteren tänzerischen Part zeichneten die „Dance-Sisters“ mit dem „Füchse“-Tanz verantwortlich: Erst leise und langsam, später deutlich flotter erklang das Kinderlied „Fuchs du hast die Gans gestohlen“, zu dem die Mädels vom CVD ihre Nummer zeigten. Ebenso gut kam die Nummer der „Humba-Buwe“ der Stadtgarde Kaiserslautern an. Beim „Wok-Fahrer“-Song ließen es sich die Zuschauer nicht nehmen, selbst aktiv zu werden und schwankten Arm in Arm in die Links- und Rechtskurven. Die Tänzerinnen der Bezirksjugend Westpfalz, trainiert von Sabrina Burkhart und Laura Weber (beide CVD) sowie Eva Petermann vom Karnevalverein „Elwetritsche“ Dahn, zeigten beeindruckend, wie hoch sie ihre Beine schwingen können. Nicht weniger akrobatisch präsentierten sich die „Funken-Duos“ der Busenberger Drachedeeder (Michèle Buttell und Alexandra Winkler) und Donsieders (Aileen Ketzler und Lea Rebehn). Für Staunen sorgten auch die „Stützpunkt-Turner“ des Turngau Westpfalz. Mit „Flying Lions“ bewiesen sie, dass Löwen an Fasching auch fliegen können. Im Sekundentakt zeigten die Athleten Saltos und Schrauben über den Kasten. Die „Trifelsgarde“ vom KV Annweiler demonstrierte ebenso eindrucksvoll ihre Beweglichkeit. Mit „Raupe Nimmersatt will anders sein“ brachte der Heimat- und Kulturverein Lauterecken ein dynamisches Spektakel auf die Bühne. Eine Paartanzeinlage bot der CVD mit „Besuch im Zoo“. Sowohl der CVD als auch der KC Rot-Weiß Kaiserslautern präsentierten ein Männerballett. Markus Zwick und Julia Kühner von den Dahner „Elwetritsche“ brachten mit „Männer Reloaded“ eine amüsante Schlacht aus Vorurteilen, was Männern und Frauen betrifft, auf die Bühne, bei der sie das Publikum voll miteinbezogen. Zum Finale brachten dann die „Fastnacht Allstars“ mit stimmungsvollen Liedern die Halle ein letztes Mal zum Beben.

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