Rheinpfalz THW: Hilfe für die Jagst
HAUENSTEIN. Um die Folgen der Umweltkatastrophe an der Jagst (Baden-Württemberg) zu bekämpfen, wo giftiges Löschwasser ein riesiges Fischsterben verursacht hat, wurden am Donnerstag sechs THW-Helfer aus dem Bereich Logistik und Materialerhaltung des Ortsverbandes Hauenstein angefordert. Seit zwei Tagen läuft ihr Einsatz von der kleinen Stadt Widdern aus. Heute soll ein Austausch des Personals erfolgen.
Insgesamt sind an der Jagst derzeit 45 Ortsverbände im Einsatz, um das kontaminierte Wasser abzupumpen und dem Fluss Frischwasser zuzuführen. Dem Sextett aus der Wasgaugemeinde gehören unter der Leitung von Jan Spielberger Steffen Mellein, Simon Memmer, Florian Rapp, Christopher Zwirnlein und Jan Bode an. Ihre Aufgabe ist es, wie Gruppenführer Andreas Wilde gestern informierte, die Versorgung mit Treibstoff für Pumpen und Kompressoren und Material für insgesamt 38 Einsatzstellen sicherzustellen. Die THW-Kräfte pumpen und belüften das kontaminierte Wasser, um dessen Saustoffgehalt zu erhöhen und die Wasserqualität zu verbessern. Außerdem kam in der Nacht zum Donnerstag ein Tankfahrzeug zum Einsatz, das über Schlauchleitungen 24 Stunden lang Sauerstoff auf den Grund der Jagst transportiert. Als weitere Maßnahme unterstützten THW-Kräfte den Bau eines Sicherungsdamms, der einen Altarm der Jagst abtrennen soll, um den dortigen Fischbestand zu schützen. Damit Pumpen, Kompressoren und sonstiges Gerät pausenlos laufen können, sorgen die Hauensteiner für den benötigten Sprit. Außerdem ist die Gruppe für die Organisation von notwendigen Ersatzteilen und für anfallende Reparaturen zuständig. Wie lange der Einsatz an der Jagst dauert, ist noch offen. Auslöser der Umweltkatastrophe an der Jagst, dem größten Nebenfluss des Neckars, waren Löscharbeiten bei einem Mühlenbrand im hohenlohischen Kirchberg. Löschwasser hatte sich mit Mineral-Düngemitteln vermischt, wodurch hochgiftiges Ammoniumnitrat in den Fluss gelangte, was zum Ersticken der Fische führte. Bisher verendeten mehr als acht Tonnen Fische und weitere Tiere. Der Bund für Umwelt und Naturschutz befürchtet, dass die Fischfauna ab dem Unfallort in Kirchberg-Lobenhausen flussabwärts komplett zerstört ist und dessen Regeneration wohl Jahre dauern werde. (ran)