Lokalsport Südpfalz Tennisrunde: Wer abmeldet, zahlt – Was meinen Südpfälzer Vereine?

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Davon war vor ein paar Wochen, als der pfälzische Tennisverband kundgab, dass die geplante Medenrunde im Juni beginnen soll, noch keine Rede gewesen: Wer gemeldete Mannschaften abmeldet, zahlt, heißt es jetzt. Was einige Vereine herausfordert.

60 Euro für jede vor Corona gemeldete Erwachsenenmannschaft, 30 Euro für jede Jugendmannschaft, die nun nicht teilnimmt, sollen die Vereine leisten. Das sind laut Verband jeweils 75 Prozent der Mannschaftsmeldegebühr.

Die TSG Godramstein betrifft das wenig. „Wir wollen ganz normal an der Medenrunde teilnehmen“, sagt Steffen Baum als Mannschaftsführer der Pfalzliga-Herren. Die einzige Jugendmannschaft, U12, stehe zur Disposition. 30 Euro sind finanziell zu schultern. Qualitativ, da ist sich Baum sicher, könnten die Herren in der Pfalzliga mithalten. „Wir sind aber quantitativ relativ dünn aufgestellt.“

„Zu schwammig“

Der TC Neupotz hat mehr Absagen, angefangen bei den Herren (A-Klasse): „Wir spielen keine Medenrunde, uns ist es zu schwammig“, so Mannschaftsführer Marius Heintz. Ihm fehlt auch der Wettbewerb, weil der Regelauf- und -abstieg entfällt. Sportwartin Ina Gadinger weiß, dass im Verein die Mannschaften in der Überzahl sind, die nicht an der Runde teilnehmen. 15 Mannschaften sind beim TC Neupotz gelistet. „Geld zu zahlen für etwas, das nicht ist“, findet sie „sehr ärgerlich“.

„Nachvollziehbar“

Günther Ziegler, Sportwart von SW Landau, kann das Verfahren mit den Meldegeldern „nachvollziehen. Der Verband hat die Arbeit erbracht und finanziert sich re. Da beißen wir in den sauren Apfel und zahlen“. Sein Verein melde einen großen Teil seiner Mannschaften ab, einige würden spielen, darunter die Herren I (Oberliga) und II, die Damen I (Verbandsliga) und Damen II und wahrscheinlich drei Jugendmannschaften. Die Aktiven spielten ohne Aufwandsersatz, weil die Spiele für die Ranglisten gelten. SW Landau wird laut Ziegler auch Gebrauch davon machen, dass namentliche Nachmeldungen vom 27. Mai bis 6. Juni möglich sind.

„Nicht glücklich darüber“

Elf Mannschaften hatte der TC Offenbach gemeldet. Nach Kenntnis seines Vorsitzenden Günter Bibus werden nur drei spielen, zwei Jugenden und die Damen. Aufgrund der Auflagen wegen Corona sei das Interesse nicht sehr groß, dazu fehle der Wettkampfmodus. Er sei nicht glücklich darüber, dass Gebühren bezahlt werden müssen für Mannschaften, die nicht an der Runde teilnehmen, zumal doch jeder Verein für jedes Mitglied Beiträge leiste. Es gebe höhere Aufwendungen für Einzeltraining, im Clubhaus gebe es keinen Umsatz. Bibus: „Das treibt mich um.“

Bis 3. Juni sollen die Vereine Mannschaften, die nicht an der „Übergangssaison 2020“ teilnehmen, abmelden. Gespielt werden soll vom 19. Juni bis 20. September unter Beachtung behördlicher Bestimmungen.

„Theoretisch ungerecht“

„Sie haben die Arbeit gemacht, irgendwo fehlt es immer an Geld“, erkennt Norbert Koch, Sportwart des TC Germersheim, eine Berechtigung, Meldegelder zu verlangen, auch wenn dies „theoretisch ungerecht“ sei. Er geht davon aus, dass von den elf in der Pfalz gemeldeten Germersheimer Mannschaften die meisten nicht spielen, nachdem sie auch nicht trainiert hätten. Koch spricht von einem guten Angebot, wer Lust habe, könne die Medenrunde spielen. Noch gebe es keinen vollständigen Überblick, nicht ausgeschlossen sei, dass nach der nächsten Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes sogar wieder Doppel gespielt werden könnten. Seit Montag gilt die achte Verordnung.

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